Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1 Verbund, 15 Museen: Entdecke die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit ihre Fülle an Sch?
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🪰Auf einem Tisch ohne Decke, vor einer grauen Wand, stehen neben einem Spiegel mit blauer Schleife ein Handarbeitsbeutel...
01/08/2024

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Auf einem Tisch ohne Decke, vor einer grauen Wand, stehen neben einem Spiegel mit blauer Schleife ein Handarbeitsbeutel (aus dem Stricknadeln herausragen), eine Weinflasche und ein geschliffenes Glas mit Wein. Dazwischen arrangierte die Dresdner Malerin Caroline Friederike Friedrich einen Zinnteller mit verschiedenem Gebäck, Spritzkuchen, Kringeln und einer Pastete, dazu einen Schmetterling auf einem Lorbeerzweig. Wer genauer hinschaut, entdeckt auf der Pastete und dem Gebäck auf dem Weinglas je eine Fliege.
Es sind die sachliche Auffassung, die Helligkeit in jedem Winkel und die klare Präzision, die den Eindruck des Bilds bestimmen. Künstlerisch und inhaltlich über die Tradition holländischer „Frühstückstische“ hinausgehend, erinnert das schon an Biedermeier-Stillleben. Fragen nach dem Symbolgehalt, die sich bei Gemälden des 17. Jahrhunderts fast immer stellen, scheinen hier zu verstummen. Aber sehen wir hier wirklich nur nüchterne Realität ohne Hintersinn?
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On a table without a cover, in front of a grey wall, next to a mirror with a blue bow, there are a needlework bag (from which knitting needles protrude), a wine bottle and a cut glass with wine. In between, the Dresden painter Caroline Friederike Friedrich arranged a pewter plate with various pastries, spritz cakes, kringles and a pastry, as well as a butterfly on a laurel branch. If you look more closely, you will discover that the pie and the biscuit on the wine glass each have a fly on them. It is the objective conception, the brightness at every angle and the clear precision that determine the impression of the picture. Artistically and in terms of content, it goes beyond the tradition of Dutch "breakfast tables" and is already reminiscent of Biedermeier still lifes. Questions about symbolic content, which almost always arise in 17th century paintings, seem to be silenced here. But do we really only see sober reality without deeper meaning?
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Wein und Backwerk, Caroline Friederike Friedrich, 1799.

🌟„Was nun meine eigenen Arbeiten anlangt, so hatte ich kein Geld für Modelle, sonst hätte ich mich ganz der Figurenmaler...
29/07/2024

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„Was nun meine eigenen Arbeiten anlangt, so hatte ich kein Geld für Modelle, sonst hätte ich mich ganz der Figurenmalerei gewidmet. Aber ich habe eine Reihe von Farbstudien gemalt, […] ich suchte den Kontrast zwischen Blau und Orange, Rot und Grün, Gelb und Violett zu geben […].“
Stillleben boten Van Gogh die Möglichkeit, seine Theorien, die auf eine gesteigerte Intensität der Farben durch Verwendung von Komplementärtönen zielten, bildnerisch umzusetzen. Auch in unserem Quittenstillleben geht es vor allem um Farbe: Variationen von Gelb in komplementären Abstufungen zu Blau-Grün-Tönen beherrschen die reduzierte Komposition. Verstärkt wird der Farbklang durch kurze rote Strichlagen, die in Komplementärkontrast zum Grün des Türkisblau treten. Weiß- und Braun-Violett-Abstufungen verstärken die Leuchtkraft der Farbtöne. Mit der dezenten ockergelben Konturierung und dem Verzicht auf Schlagschatten bezog Van Gogh charakteristische Gestaltungselemente des japanischen Farbholzschnitts ein.
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"Now as for my own work, I had no money for models, otherwise I would have devoted myself entirely to figure painting. But I painted a series of colour studies, [...] I sought to give contrast between blue and orange, red and green, yellow and violet [...]."
Still lifes offered Van Gogh the opportunity to implement his theories, which aimed to increase the intensity of colours through the use of complementary tones, in his paintings. Our Still Life with Quinces is also primarily about colour: variations of yellow in complementary shades to blue-green tones dominate the reduced composition. The colour scheme is intensified by short red strokes that contrast with the green of the turquoise blue. White and brown-violet gradations enhance the luminosity of the colour tones. With the subtle ochre-yellow contouring and the absence of cast shadows, Van Gogh incorporated characteristic design elements of the Japanese colour woodcut.
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Quittenstillleben, Vincent van Gogh, 1887/88.

🪟In einem Farbverlauf von zartem Blau zu leuchtendem Orange spannt sich die luftige Weite des Elbtals zwischen dem fast ...
26/07/2024

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In einem Farbverlauf von zartem Blau zu leuchtendem Orange spannt sich die luftige Weite des Elbtals zwischen dem fast greifbaren Fensterrahmen mit seiner strengen grafischen Struktur und den miniaturhaft aufragenden Türmen der Dresdner Stadtsilhouette. Sie ist klar erkennbar: Links die Kreuzkirche am Altmarkt, dann die Kuppel der Frauenkirche am Neumarkt, rechts davon der Hausmannsturm des Residenzschlosses und neben ihm schließlich die katholische Hofkirche. Die Augustusbrücke spannt sich mit ihren steinernen Bögen elegant über die Elbe hin zur Neustädter Seite.
Karl Gottfried Traugott Faber, der Dresden in vielen Ansichten gemalt hat, schuf diese wundervolle Aussicht im Jahr 1824. Er blickte dafür aus einem Gaubenfenster des großzügigen Anwesens, das sich der Steuerrat Johann Christian Gottlob Anton 1754 an der Elbe errichten lassen hatte. Das Fenstermotiv scheint dabei von Gemälden Caspar David Friedrichs und Johan Christian Dahls inspiriert zu sein.
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In a colour gradient from soft blue to bright orange, the airy expanse of the Elbe valley stretches between the almost tangible window frame with its strict graphic structure and the miniature towers of Dresden's city skyline. It is clearly recognisable: to the left is the Kreuzkirche church on Altmarkt, then the dome of the Frauenkirche church on Neumarkt, to the right the Hausmannsturm tower of the Residenzschloss palace and, finally, the Catholic Hofkirche church next to it. The Augustus Bridge with its stone arches spans elegantly across the Elbe to the Neustadt side.
Karl Gottfried Traugott Faber, who painted many views of Dresden, created this marvellous view in 1824, looking out of a dormer window of the spacious mansion that the tax councillor Johann Christian Gottlob Anton had built for himself by the Elbe in 1754. The window motif appears to have been inspired by paintings by Caspar David Friedrich and Johan Christian Dahl.
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Blick auf Dresden, Karl Gottfried Traugott Faber, 1824.

💀Er ist lebensgroß und sehr realistisch gestaltet. Kein Detail wurde vergessen – seien es die gekräuselten Schädelnähte,...
23/07/2024

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Er ist lebensgroß und sehr realistisch gestaltet. Kein Detail wurde vergessen – seien es die gekräuselten Schädelnähte, das unterschnittene Jochbein oder die hauchdünne Nasenscheidewand. Auch die Unterseite des hohlen und anatomisch korrekten Kopfs ist perfekt. Man hält dieses Meisterwerk des italienischen Bildhauers und Architekten Gian Lorenzo Bernini, einen Totenkopf aus Carrara-Marmor, fast für einen echten Schädel. Auch wenn er etwas schaurig sein mag, seine Ausführung ist so virtuos, dass man unweigerlich in seinen Bann gezogen wird.
Bernini schuf diesen Totenkopf im Auftrag Papst Alexander VII. Zwei Tage nach dessen Wahl zum Kirchenoberhaupt rief er den Bildhauer zu sich, bestellte einen Bleisarkophag und einen Totenschädel aus Marmor. Der Sarg sollte unter seinem Bett stehen, der Schädel auf seinem Schreibtisch liegen, um ihn daran zu erinnern, dass der Tod jederzeit zuschlagen könne. Darauf wollte er als guter Christ vorbereitet sein und seine Lebenszeit bestmöglich nutzen.
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It is life-size and very realistically designed. No detail was forgotten - be it the crinkled skull seams, the undercut cheekbone or the wafer-thin nasal septum. The underside of the hollow and anatomically correct head is also perfect. One almost mistakes this masterpiece by the Italian sculptor and architect Gian Lorenzo Bernini, a skull made of Carrara marble, for a real skull. Although it may be a bit gruesome, its ex*****on is so virtuoso that it inevitably draws you in.
Bernini created this skull by order of Pope Alexander VII. Two days after his election as head of the Catholic Church, he called the sculptor to him and ordered a lead sarcophagus and a skull made of marble. The coffin was to stand under his bed, the skull on his desk, to remind him that death could strike at any time. As a good Christian, he wanted to be prepared for this and make the best possible use of his lifetime.
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Totenkopf, Gian Lorenzo Bernini, 1655.

🩰Der französische Maler Edgar Degas beschäftigte sich intensiv mit der Welt des Balletts. Seine Aufmerksamkeit galt den ...
19/07/2024

🩰
Der französische Maler Edgar Degas beschäftigte sich intensiv mit der Welt des Balletts. Seine Aufmerksamkeit galt den Tänzerinnen und ihren Bewegungen, die er vor, während und nach den Aufführungen und Proben beobachtete. Für ihre Darstellung – oft scheinbar zufällige Momentaufnahmen in ungewöhnlichen Perspektiven – bediente er sich meist der Pastell-Technik.
Von leicht erhöhter Perspektive aufgenommen, überrascht unser Bild durch eine formatfüllende Nahsicht. Die zierlichen Mädchen sind fast vollständig durch die gebauschten und die Bildränder schneidenden Tüllröcke verdeckt, deren Rosa-Orangetöne im Kontrast zum graubraunen Tanzboden stehen. Effektvolle violette Konturlinien binden die in kleinste Farbsegmente aufgelösten Pastellkreiden in die große Form. Zur Intensivierung der Farbe nutzte Degas eine eigene Technik. Er trug immer neue Kreideschichten auf und festigte jede Schicht mit einem Fixativ. So entstanden „Pastellgemälde“, die zum Vorbild für viele Kunstschaffende wurden.
🩰
The French painter Edgar Degas was intensely interested in the world of ballet. He focussed on the dancers and their movements, which he observed before, during and after performances and rehearsals. For their depiction - often seemingly random snapshots in unusual perspectives - he mostly used the pastel technique.
Taken from a slightly elevated perspective, our picture surprises with a close-up view that fills the format. The petite girls are almost completely concealed by the tulle skirts, which billow out and cut the edges of the picture, their pink-orange tones contrasting with the grey-brown dance floor. Effective violet contour lines bind the pastel chalks, which are broken up into the smallest colour segments, into the large form. Degas used his own technique to intensify the colour. He constantly applied new layers of chalk and consolidated each layer with a fixative. This resulted in ‘pastel paintings’ that became a model for many artists.
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Zwei Tänzerinnen, Edgar Degas, um 1898.

🔍James McNeil Whistler war fasziniert von den Häuserzeilen in Amsterdam, die aus den Grachten aufragten. Mit ihren patch...
17/07/2024

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James McNeil Whistler war fasziniert von den Häuserzeilen in Amsterdam, die aus den Grachten aufragten. Mit ihren patchworkartig untergliederten Fassaden boten sie dem US-amerikanischen Maler und Grafiker unerschöpfliche Möglichkeiten, Flächen strukturiert zu gestalten. Die Spiegelungen im Wasser gaben ihm Gelegenheit, diese Flächengebilde in der Reflektion zu wiederholen, auf die natürliche Wahrnehmung und Lichtstimmung sowie in fast abstrakte grafische Strukturen zu übertragen. Die Figuren, die er wie in einem Setzkasten punktuell in diesem lockeren Bildgefüge platzierte, statten die Szenerie mit kleinen Bilderzählungen aus – deutlich genug, um ein Bild des städtischen Lebens zu zeichnen, und unscharf, ja geheimnisvoll genug, um unseren auf der Bildfläche umherwandernden Blick und die Fantasie reichlich zu beschäftigen.
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James McNeil Whistler was fascinated by the rows of houses in Amsterdam that rose up from the canals. With their patchwork-like subdivided façades, they offered the American painter and graphic artist inexhaustible opportunities to create structured surfaces. The reflections in the water gave him the opportunity to repeat these surface formations in the reflection, to transfer them to the natural perception and light mood as well as into almost abstract graphic structures. The figures, which he placed selectively in this loose pictorial structure as if in a type case, furnish the scenery with small pictorial narratives - clear enough to draw a picture of urban life and blurred, even mysterious enough to keep our wandering gaze and imagination amply occupied.
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Square House (Amsterdam), James Abbott McNeill Whistler, 1889., James Abbott McNeill Whistler, 1889.

🥂Zeitlebens malte Rembrandt nur ein Doppelportrait von sich und seiner Frau Saskia von Uylenburgh. Es zeigt das Paar in ...
15/07/2024

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Zeitlebens malte Rembrandt nur ein Doppelportrait von sich und seiner Frau Saskia von Uylenburgh. Es zeigt das Paar in einem ausgelassenen Moment. Rembrandt wendet sich uns mit erhobenem Glas zu. Saskia sitzt auf seinem Schoß. Das Motiv des zechenden Paars im spannenden Helldunkel ähnelt Szenen in Werken der Utrechter Caravaggisten. Eine Untersuchung ergab, dass es sich bei dem Doppelbildnis um weit mehr handelt: Im Arbeitsprozess wurde das Gemälde an verschiedenen Stellen verändert. Röntgenaufnahmen zeigen drei Figuren. Eine Lautenspielerin, die sich zwischen Saskia und Rembrandt befand, wurde wieder übermalt. Rembrandts ursprüngliche Bildidee war wohl eine Szene aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn. Dessen mahnenden Charakter spiegelt das Gemälde: Das erhobene Glas symbolisiert Trunksucht und Unmäßigkeit; die Pfauenpastete links steht für Stolz und Hochmut. Das übermalte Motiv des Musizierens symbolisiert den leeren Schall, einen Hinweis auf die Vergänglichkeit des Lebens.
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Rembrandt only painted one double portrait of himself and his wife Saskia von Uylenburgh during his lifetime. It shows the couple in an exuberant moment. Rembrandt turns towards us with his glass raised. Saskia is sitting on his lap. The motif of the carousing couple in the exciting chiaroscuro is similar to scenes in works by the Utrecht Caravaggists. An examination revealed that the double portrait is much more than that: The painting was altered in various places during the working process. X-rays show three figures. A lute player, who was between Saskia and Rembrandt, was painted over again. Rembrandt's original idea for the painting was probably a scene from the parable of the prodigal son. The painting reflects its cautionary character: the raised glass symbolises drunkenness and intemperance; the peacock pie on the left stands for pride and arrogance. The overpainted motif of music-making symbolises the empty sound, a reference to the transience of life.
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Rembrandt und Saskia im Gleichnis vom verlorenen Sohn, Rembrandt Harmensz. van Rijn, um 1635.

Spektakuläre Neuerwerbung! 🔥 Passend zum Caspar David Friedrich Jubiläumsjahr haben die Klassikstiftung Weimar, Staatlic...
12/07/2024

Spektakuläre Neuerwerbung! 🔥 Passend zum Caspar David Friedrich Jubiläumsjahr haben die Klassikstiftung Weimar, Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam das „Karlsruher Skizzenbuch” von Friedrich erworben. Es enthält Studienzeichnungen Friedrichs aus der Umgebung Dresdens, ermöglicht Einblicke in seine Malweise und beinhaltet Zeichnungen, die später in seinen Gemälden zu finden sind. 📓✏️
Das Buch wird bis zum 16. August im Rahmen der Ausstellung „(Un)seen Stories“ im Kupferstichkabinett in Berlin gezeigt, bevor es für die Friedrich-Ausstellung nach Dresden wandert, ab dem 21. November nach Weimar. Ermöglicht haben den Ankauf die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder und weitere Förderer.
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Spectacular new acquisition! 🔥 In keeping with the Caspar David Friedrich anniversary year, the Klassikstiftung Weimar, Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, and Stiftung Preußischer Kulturbesitz have jointly acquired the „Karlsruher Skizzenbuch“ by Friedrich. It contains his study drawings from the Dresden area, provides insights into his painting style and contains drawings that can later be found in his paintings. 📓✏️
The book will be on display until 16 August as part of the „(Un)seen Stories“ exhibition at the Kupferstichkabinett in Berlin, before travelling to Dresden for the Friedrich exhibition and then from 21 November to Weimar. The purchase was made possible by the Ernst von Siemens Kunststiftung, the Kulturstiftung der Länder and other sponsors.
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Bild 1 und 2: Caspar David Friedrich: Karlsruher Skizzenbuch, 1804
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Bild 3: (v.l.n.r.) Annette Ludwig, Direktorin der Direktion Museen, Klassik Stiftung Weimar, Dagmar Korbacher, Direktorin des Kupferstichkabinetts, SMB, Stefanie Buck, Direktorin des Kupferstich-Kabinetts, Staatliche Kunstsammlungen Dresden.
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© SPK / Liesa Johannssen/photothek.de, Eigentum der Ernst von Siemens Kunststiftung, des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Klassik Stiftung Weimar, Direktion Museen

💐Prachtvoll ist ein Blumenstrauß in einer antikisierenden Vase auf einem steinernen Tisch arrangiert: Rosen, Tulpen, Nel...
10/07/2024

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Prachtvoll ist ein Blumenstrauß in einer antikisierenden Vase auf einem steinernen Tisch arrangiert: Rosen, Tulpen, Nelken, Lilien und Iris sind darunter; aus der Mitte des Bouquets ragt eine dickstielige Kaiserkrone hervor. Ein kleiner Putto ziert lachend die Basis der Vase. Das Blumenstück des gebürtigen Hamburgers Franz Werner Tamm zeichnet sich durch eine elegante kühle Farbigkeit und eine überlegte Lichtführung aus: Aus dem blau-grünen Grundklang des Bildes entwickeln sich die zarten Farben der Blüten, die durch das von links oben einfallende Licht besonders plastisch hervortreten. Die Blumen stehen in voller Blüte, und die Wassertropfen, die hier und da auf dem Blattwerk aufschimmern, suggerieren Lebendigkeit und Frische. Tamm war für den Wiener Hof Kaiser Leopolds I. als Hofmaler tätig. Seine Kunst hatte entscheidenden Einfluss auf die Stilllebenmalerei der Stadt, die sich im Verlauf des 18. Jh. zu einem europäischen Zentrum der Blumenmalerei entwickeln sollte.
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A bouquet of flowers is magnificently arranged in an antique-style vase on a stone table, among them Roses, tulips, carnations, lilies and irises; a thick-stemmed imperial fritillary protrudes from the centre of the bouquet. A small putto smilingly adorns the base of the vase. This floral piece by Hamburg-born Franz Werner Tamm is characterised by its elegant, cool colours and carefully considered lighting: The delicate colours of the blossoms develop from the blue-green basic tone of the picture, which stand out particularly vividly due to the light falling from the top left. The flowers are in full bloom, and the drops of water shimmering here and there on the foliage suggest liveliness and freshness. Tamm worked as a court painter for the Viennese court of Emperor Leopold I. His art had a decisive influence on still life painting in the city, which was to develop into a European centre of flower painting in the course of the 18th century.
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Blumenstück, Franz Werner Tamm, 1705.

🎍In einem eleganten Raum hockt eine Kurtisane beim Blumenstecken (ikebana). Sie trägt einen orangefarbenen Kimono, darüb...
08/07/2024

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In einem eleganten Raum hockt eine Kurtisane beim Blumenstecken (ikebana). Sie trägt einen orangefarbenen Kimono, darüber einen weißen Uchikake, der mit Goldfischen gemustert ist. Ihr gestreifter Obi (Gürtel) ist nach Art der Kurtisanen vorn gebunden. In der Hand hält sie eine Kamelienblüte. Vor ihr steht eine große Bronzevase chinesischen Typs, in der sie das Ikebana anordnet. Ein Ast mit kleinen Blüten der japanischen Quitte beherrscht das Arrangement, kombiniert mit Goldnessel, Kiefer, Orchis-Blattwerk und Kamelien. Auf den Tatami (Matte aus Reisstroh) liegen Schere und weitere Blätter bereit. Hinter der Kurtisane steht ihre Kamuro (Dienerin) in gestreiftem Kimono mit gelben Kranichwappen und schwarzem Obi, mit einer Puppe im Arm. Die schmalen Gesichter der beiden Frauen verweisen das Blatt in die Spätzeit von Suzuki Harunobus Schaffen. Berühmt für seine Monatsbilder, gehört er zu den wichtigsten Vertretern des frühen Vielfarbendrucks im japanischen Holzschnitt.
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A courtesan crouches in an elegant room, arranging flowers (ikebana). She is wearing an orange-coloured kimono with a white uchikake patterned with goldfish. Her striped obi (sash) is tied at the front in the manner of courtesans. She holds a camellia flower in her hand. In front of her there is a large Chinese-style bronze vase in which she is arranging the ikebana. A branch with small Japanese quince flowers dominates the arrangement, combined with golden nettle, pine, orchis foliage and camellias. Scissors and other leaves are laid out on the tatami (a mat made of rice straw). Behind the courtesan stands her kamuro (servant) in a striped kimono with a yellow crane crest and black obi, holding a doll in her arms. The narrow faces of the two women refer the sheet to the late period of Suzuki Harunobu's oeuvre. Famous for his monthly pictures, he is one of the most important representatives of early multi-colour printing in Japanese woodblock printing.
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Kurtisane im Innenraum beim Blumenstecken, Suzuki Harunobu, 1770.

🌅Den Kopf gesenkt, das Gesicht in den Händen verborgen, läuft eine Frau allein am Strand. Sie trägt ein langes dunkles G...
04/07/2024

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Den Kopf gesenkt, das Gesicht in den Händen verborgen, läuft eine Frau allein am Strand. Sie trägt ein langes dunkles Gewand und scheint in Traurigkeit versunken. Hinter ihr breitet sich das weite Meer aus. Das ruhige ufernahe Wasser reflektiert das Licht des Himmels, das so die Gestalt der Frau wirkungsvoll zur Geltung bringt. Da sich die Wasserfläche hinter ihrem nach vorn geneigten Kopf zum Horizont hin verdunkelt, scheint es, als läge das Meer wie eine schwere Last auf ihren Schultern. Max Klinger nannte seine Radierung „Verlassen“. Der so prägnante wie nüchterne Titel erläutert die Szene und macht Schmerz und Einsamkeit der Dargestellten spürbar. Das Blatt ist Teil Klingers 15-teiliger Folge „Ein Leben, Opus VIII“ aus den Jahren 1880 bis 84. Als fünfte und größte Darstellung dieses Zyklus zeichnet sie sich durch eine radikal einfache und strenge Komposition aus, die an Caspar David Friedrichs „Der Mönch am Meer“ erinnert. Dazu ist es das einzige farbige Blatt der Serie.
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Head bowed, face hidden in her hands, a woman walks alone on the beach. She is wearing a long dark robe and seems to be lost in sadness. The vast sea stretches out behind her. The calm water near the shore reflects the light of the sky, effectively emphasising the woman's figure. As the surface of the water behind her head, which is tilted forwards, darkens towards the horizon, it seems as if the sea is resting on her shoulders like a heavy burden. Max Klinger called his etching ‘Abandoned’. The title, as succinct as it is sober, explains the scene and makes the pain and loneliness of the woman shown tangible. The sheet is part of Klinger's 15-part series ‘A Life, Opus VIII’ from the years 1880 to 84, and as the fifth and largest depiction in this cycle, it is characterised by a radically simple and austere composition reminiscent of Caspar David Friedrich's ‘The Monk by the Sea’. It is also the only coloured sheet in the series.
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Verlassen, Max Klinger, 1884.

🍇Mit leicht gesenktem Kopf streckt uns der mit Efeu bekränzte gehörnte Satyr einen von Früchten überquellenden Korb entg...
01/07/2024

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Mit leicht gesenktem Kopf streckt uns der mit Efeu bekränzte gehörnte Satyr einen von Früchten überquellenden Korb entgegen. Seinen animalischen Gesichtszügen gewinnt er dabei ein freundliches Lächeln ab. Neben ihm steht eine jugendliche Schönheit und weist mit dem roten Kleid und roten Lippen auf die durch die Trauben zu weckenden erotischen Triebe. In Umkehrung der üblichen Konstellation, in der Satyrn Frauen belästigen, ist sie es, die hier mit der Weinranke ihren Kompagnon spielerisch neckt. Die im Korb gereichten Äpfel, ein in der dionysischen Bildwelt nicht eben weitverbreitetes Obst, könnten an die biblische Frucht vom Baum der Erkenntnis denken lassen, die in der christlichen Tradition zum Symbol der Versuchung und Verführung geworden ist. Das Gemälde, eine Werkstattarbeit, folgt einer Komposition von Peter Paul Rubens, die in mindestens elf Fassungen in seinem Atelier oder von nicht bekannten Nachfolgern ausgeführt wurde.
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With his head slightly bowed, the ivy-covered, horned satyr stretches a basket overflowing with fruit towards us. His animalistic facial features are given a friendly smile. Next to him stands a youthful beauty, with her red dress and red lips pointing to the erotic instincts to be awakened by the grapes. In a reversal of the usual constellation in which satyrs mo**st women, it is she who playfully teases her companion with the vine in this painting. The apples in the basket, a fruit not exactly common in Dionysian imagery, could be reminiscent of the biblical fruit of the tree of knowledge, which has become a symbol of temptation and seduction in the Christian tradition. The painting, a workshop work, follows a composition by Peter Paul Rubens, which was executed in at least eleven versions in his studio or by unknown successors.
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Satyr und Mädchen mit dem Fruchtkorb, Peter Paul Rubens Werkstatt, Frans Snijders, um 1612.

🐍Während seiner Rom-Aufenthalte (1601/02 & 1605-08) studierte Peter Paul Rubens die Laokoon-Gruppe intensiver als jede a...
28/06/2024

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Während seiner Rom-Aufenthalte (1601/02 & 1605-08) studierte Peter Paul Rubens die Laokoon-Gruppe intensiver als jede andere antike Statue. Die Darstellung des schmerzgeplagten trojanischen Priesters, der versucht, sich von zwei Schlangen zu befreien, lieferte Künstlern ein kaum zu übertreffendes Modell zur Darstellung von Schmerz und männlichen Körpern beim intensiven Ringen.
Unsere Zeichnung fokussiert auf anatomische Genauigkeit. Sie ist Teil von Rubens‘ Studien in sich gedrehter muskulöser Körper und Gliedmaßen, die er in Italien schuf. Mit schwarzer Kreide – sein bevorzugtes Mittel, um Marmoroberflächen auf Papier festzuhalten – zeichnete der Künstler ein pulsierendes dichtes Liniennetz, das systematisch die angespannten Muskeln und hervorgewölbten Adern von Laokoon einfängt. Weich und präzise zugleich, erlaubte ihm diese Technik, Licht- und Schattenzonen zu modellieren, und schuf so eine durchscheinende Oberfläche, die dem harten Marmor die Anmutung menschlicher Haut verleiht.
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During his stays in Rome (1601/02 & 1605-08), Peter Paul Rubens studied the Laocoon group more intensively than any other ancient statue. The depiction of the pain-stricken Trojan priest trying to free himself from two snakes provided artists with an unrivalled model for the representation of pain and male bodies in intense wrestling.
Our drawing focusses on anatomical accuracy. It is part of Rubens' studies of twisted muscular bodies and limbs that he created in Italy. Using black chalk - his favourite medium for capturing marble surfaces on paper - the artist drew a pulsating dense network of lines that systematically captures the tense muscles and bulging veins of Laocoon. Soft and precise at the same time, this technique allowed him to model zones of light and shadow, creating a translucent surface that gives the hard marble the appearance of human skin.
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Torso des Laokoon, Peter Paul Rubens, um 1601/02.

⛵️Dieses Porzellanmodell einer chinesischen Dschunke gehört zu den äußerst seltenen Porzellanschiffen. Der geschwungene ...
25/06/2024

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Dieses Porzellanmodell einer chinesischen Dschunke gehört zu den äußerst seltenen Porzellanschiffen. Der geschwungene Schiffskörper hat einen rechteckigen Grundriss. Am Heck befindet sich eine Kajüte mit kleinen Fenstern und einer beweglichen Tür, darin zwei Figuren. Davor erheben sich zwei Masten mit Ausguck und rechteckigen Segeln. Diese tragen Prägemuster von Quadraten mit Blüten und sind mit Streifen bemalt. Das Steuerruder am Heck ist beweglich. Zwischen den Masten steht ein Ehrentor mit geschwungenen Dächern. Davor liegt der mächtige Anker. Die fein ausgearbeitete Figur des Steuermanns steht auf dem Dach der Kajüte. Am Bug steht ein Herr mit Zopf, vor ihm sitzt ein Äffchen. Die Dschunke ist mit vielen glückverheißenden Symbolen ausgestattet. So finden sich an den durchbrochenen Fenstern und Türen der Kajüte das „Münz-Muster“ als Wunsch nach Reichtum und das sw****ka-Symbol für ein langes Leben. Am Bug ist eine Tigermaske mit dem Zeichen wang (König) auf der Stirn eingeritzt.
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This porcelain model of a Chinese junk is one of the extremely rare porcelain ships. The curved hull has a rectangular floor plan. At the stern is a cabin with small windows and a moveable door containing two figures. Two masts with a lookout and rectangular sails rise in front of it. These bear embossed patterns of squares with flowers and are painted with stripes. The rudder at the stern is moveable. Between the masts is a gate of honour with curved roofs. The mighty anchor lies in front of it. The finely crafted figure of the helmsman stands on the roof of the cabin. A gentleman with a pigtail stands at the bow, with a monkey sitting in front of him. The junk is decorated with many auspicious symbols. For example, the openwork windows and doors of the cabin feature the ‘coin pattern’ as a wish for wealth and the sw****ka symbol for a long life. A tiger mask with the symbol wang (king) carved on the forehead is at the bow.
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Dschunke, China, Ära Kangxi (1736 - 1795), 1690.1720.

👀Werkserien und Motivwiederholungen sind im Œuvre Gerhard Richters von zentraler Bedeutung. Dabei geht es dem Künstler n...
22/06/2024

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Werkserien und Motivwiederholungen sind im Œuvre Gerhard Richters von zentraler Bedeutung. Dabei geht es dem Künstler nicht um den bloßen Vervielfältigungsprozess, sondern um die experimentelle Auseinandersetzung mit identischen oder verwandten Themen in unterschiedlichen künstlerischen Ausführungen, Medien und Formaten. Die Sonderausstellung „Gerhard Richter. Serien | Variationen“ widmet sich dabei dem Schaffensprozess des Künstlers. Er sei ein „Bildermacher“, kein Maler, sagt der Künstler von sich selbst. Die Schau dokumentiert den Werkprozess vom Foto über das Bild hin zur Edition. Dabei offenbart sich die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens: Probearbeiten zeigen interessante Abweichungen, auch finden sich Beispiele, denen Richter durch nachträgliche Überzeichnungen Unikatcharakter verliehen hat. Verschiedene Spielarten des immer Gleichen sind prägend für Serien und Variationen. Gerhard Richter geht dabei planmäßig vor, auch wenn die Ergebnisse meist nicht vorhersehbar sind und höchst unterschiedlich ausfallen können.
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Series of works and repetitions of motifs are of central relevance in Gerhard Richter’s oeuvre. The artist is not concerned with the mere process of duplication, but with the experimental exploration of identical or related themes in different artistic versions, media and formats. The special exhibition „Gerhard Richter. Series | Variations“ is dedicated to the artist’s creative process. The artist describes himself as a „picture maker“, not a painter. The exhibition documents the work process from the photograph to the painting to the edition. It reveals the diversity of his artistic work: sample works show interesting deviations, and there are also examples to which Richter has lent a unique character through subsequent overdrawing. Different ways of playing with what is always the same characterise series and variations. Gerhard Richter proceeds according to plan, even if the results are usually unpredictable and can turn out very differently.
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📸 David Pinzer

Adresse

Residenzschloss, Taschenberg 2
Dresden
01067

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1 Verbund, 15 Museen: Entdecke Kunst vom Altertum bis zur Gegenwart

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind ein Museumsverbund von internationaler Strahlkraft und vereinen insgesamt 15 Museen. Zusammen mit vier Institutionen repräsentiert er eine thematische Vielfalt, die in ihrer Art international einzigartig ist.

Residenzschloss | Taschenberg 2, 01067 Dresden


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