Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Gedenkstätte Deutscher Widerstand Am historischen Ort des Umsturzversuches gegen Hi**er vom 20. Juli 1944 zeigt die Gedenkstätte die Juli 1944 im ehemaligen Oberkommando des Heeres.
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Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich am historischen Ort des Umsturzversuches gegen Hi**er vom 20. Nach dem Scheitern des Umsturzes wurden im heutigen Ehrenhof noch in derselben Nacht Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschworenen erschossen. Seit 1953 ist der Ehrenhof ein Ort der Erinnerung, 1968 wurde die Gedenk- und Bildungsstätte eröffnet. Die 2014 erneuerte Dauer

ausstellung zeigt mit mehr als 1000 Fotografien und Dokumenten die gesamte Breite und weltanschauliche Vielfalt des Kampfes gegen die NS-Diktatur. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist ein Ort der Erinnerung, der politischen Bildungsarbeit, des aktiven Lernens und der Dokumentation. Mit einer umfangreichen Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs- und Veröffentlichungsangebot informiert sie über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte will zeigen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben. Die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand betreut auch die Gedenkstätte Plötzensee, das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt und die Gedenkstätte Stille Helden.

Heute ist der Internationale Tag der Jugend. Ein guter Anlass, vor Ort zu erkunden, wie vielfältig der Widerstand von Ju...
12/08/2023

Heute ist der Internationale Tag der Jugend. Ein guter Anlass, vor Ort zu erkunden, wie vielfältig der Widerstand von Jugendlichen gegen den Nationalsozialismus war.
Mit der berlinHistory.App ist das jetzt möglich: In der App haben wir zahlreiche Biografien von Jugendlichen verortet, die sich gegen den Nationalsozialismus zur Wehr setzten.

Es waren junge Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen oder Jugendliche jüdischer Herkunft, die sich zusammenfanden. Sie hörten verbotene ausländische Rundfunksender, verbreiteten Nachrichten oder wollten mit Flugblättern über den Kriegsverlauf und nationalsozialistische Gewaltverbrechen aufklären. Wurden ihre Aktivitäten aufgedeckt, drohte ihnen sogar die Todesstrafe. Auch Swing-Jugendliche, die sich der Diktatur durch ihren Lebensstil widersetzen, wurden von der Gestapo verfolgt und inhaftiert.

Unser digitales Angebot zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der berlinHistory App erweitern wir fortlaufend. Neben Orten und Biografien aus unterschiedlichen Bereichen des Widerstands machen wir dort gemeinsam mit dem Aktiven Museum Widerstand und Faschismus in Berlin e.V. auch mehr als 3.000 Gedenktafeln im Berliner Stadtraum sichtbar.

Vielen Dank an unseren Kooperationspartner berlinHistory e.V.!

Weitere Infos und Download-Links unter bit.ly/3eIvlEu und unter www.berlinhistory.app

Heute vor 80 Jahren, am 9. August 1943, wird Franz Jägerstätter im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.Er kommt 1907 i...
09/08/2023

Heute vor 80 Jahren, am 9. August 1943, wird Franz Jägerstätter im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Er kommt 1907 in St. Radegund in Oberösterreich zur Welt und übernimmt später den Bauernhof seines Adoptivvaters. Mit 28 Jahren heiratet Franz Jägerstätter die tief im katholischen Glauben verwurzelte Franziska Schwaninger. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich 1938 weigert sich Franz Jägerstätter, für den „Anschluss“ zu stimmen. 1940 wird er in den Dritten Orden des Heiligen Franziskus aufgenommen. Im selben Jahr wird er zur Wehrmacht einberufen. Da ihn seine Heimatgemeinde als „unabkömmlich“ einstuft, kann er nach kurzer Zeit zu seiner Familie zurückkehren.

Als Franz Jägerstätter im Februar 1943 erneut einberufen wird, verweigert er kurz darauf aus christlicher Überzeugung den Fahneneid und den Kriegsdienst. Er wird festgenommen und am 6. Juli 1943 vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://t1p.de/kcv2t

Fotos:
Franz Jägerstätter auf dem Motorrad
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Franziska Schwaninger, verheiratete Jägerstätter, 1936
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Die Töchter Franz Jägerstätters, 1943. Das Foto schickte seine Familie Franz Jägerstätter ins Gefängnis.
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Franz Jägerstätter
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand



Heute vor 80 Jahren, am 5. August 1943, werden drei Männer und dreizehn Frauen des Berliner Widerstandsnetzwerkes Rote K...
05/08/2023

Heute vor 80 Jahren, am 5. August 1943, werden drei Männer und dreizehn Frauen des Berliner Widerstandsnetzwerkes Rote Kapelle im Strafgefängnis Plötzensee durch das Fallbeil ermordet.

Stanislaus Wesolek, Emil Hübner, Adam Kuckhoff, Frida Wesolek, Ursula Goetze, Maria Terwiel, Oda Schottmüller, Rose Schlösinger, Hilde Coppi, Klara Schabbel, Else Imme, Eva-Maria Buch, Annie Krauss, Ingeborg Kummerow, Cato Bontjes van Beek und Liane Berkowitz gehörten zu einem losen Netzwerk von sieben Widerstandskreisen, das 1940/41 um Harro und Libertas Schulze-Boysen sowie Mildred und Arvid Harnack entsteht. Insgesamt beteiligen sich daran mehr als 150 Regimegegner*innen.

Gemeinsam diskutieren sie aktuelle Fragen, helfen Verfolgten und dokumentieren NS-Gewaltverbrechen. 1940/41 geben Harnack und Schulze-Boysen auch militärisch wichtige Nachrichten an die Sowjetunion weiter. Mit Flugblättern und einer Klebezettelaktion wenden sie sich 1942 an die Öffentlichkeit.

Im Sommer 1942 deckt die Gestapo das Widerstandsnetzwerk auf. Mehr als 120 Männer und Frauen werden festgenommen. Ende des Jahres fällt das Reichskriegsgericht die ersten Todesurteile. Insgesamt werden über 50 Menschen ermordet.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://t1p.de/4qah

Fotos:
Ursula Goetze, Herbst 1940
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stanislaus Wesolek
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Oda Schottmüller
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Maria Terwiel, um 1935
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Frida Wesolek
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Hilde Coppi, 1941
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Adam Kuckhoff, um 1939
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Eva-Maria Buch, um 1941
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Cato Bontjes van Beek, um 1941
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Else Imme
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Emil Hübner
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Ingeborg Kummerow, 1942
© Bundesarchiv
Klara Schabbel, 1938
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Liane Berkowitz, um 1942
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Rose Schlösinger, 1939
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Annie Krauss, um 1940
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

03/08/2023

3. August 2023, 19 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Johannes Tuchel
„Die Hinrichtungen von Frauen der Roten Kapelle am 5. August 1943“

„… und jeder dachte nur daran, in die Freiheit zu gelangen. Wir hatten unsere miserable Existenz satt, und alles, was zä...
02/08/2023

„… und jeder dachte nur daran, in die Freiheit zu gelangen. Wir hatten unsere miserable Existenz satt, und alles, was zählte, war die Rache an unseren Peinigern und die Flucht.“
Jankiel Wiernik in einem Augenzeugenbericht, 1944

Selbst in Vernichtungslagern gelingt es Jüdinnen und Juden, Widerstand zu leisten: Sie verbergen andere Häftlinge oder versuchen, Nachrichten aus den Lagern heraus zu schmuggeln. Heute vor 80 Jahren, am 2. August 1943, greifen Häftlinge in Treblinka mit Äxten, einigen Gewehren, Handgranaten und brennenden Benzinkanistern die schwer bewaffneten SS-Männer und ihre Hilfstruppen an. Sie setzen Gefangenenbaracken und Funktionsgebäude in Brand. Allerdings bleiben die gemauerten Gaskammern unbeschädigt. 400 Häftlingen gelingt die Flucht. Etwa 400 weitere Gefangene werden bei der Niederschlagung des Aufstands getötet. Danach ermordet die SS innerhalb von drei Tagen noch fast 10.000 Häftlinge aus dem Ghetto von Bialystok in den Gaskammern von Treblinka. In den Jahren 1943 und 1944 kommt es auch in den Vernichtungslagern Sobibor und Auschwitz-Birkenau zu Häftlingsaufständen.

Jankiel Wiernik gehört zu den Organisatoren des Aufstands. Er rettet sich nach Warschau, wo er Hilfe findet. Er nimmt am Warschauer Aufstand teil und kann das Kriegsende überleben. Sein Bericht über das Vernichtungslager Treblinka wird 1944 in der polnischen Untergrundpresse veröffentlicht, ins Ausland geschmuggelt und in verschiedenen Sprachen publiziert.

Weitere Informationen zum bewaffneten Widerstand gegen die Judenverfolgung finden Sie auf der Website der Gedenkstätte Stille Helden unter: https://bit.ly/40HuoCB




  1884 wird Carl Friedrich Goerdeler geboren. Seit 1930 ist er Oberbürgermeister von Leipzig. Er beurteilt Hi**ers Regie...
31/07/2023

1884 wird Carl Friedrich Goerdeler geboren. Seit 1930 ist er Oberbürgermeister von Leipzig. Er beurteilt Hi**ers Regierungsübernahme zunächst zustimmend und hofft, die weitere politische Entwicklung beeinflussen zu können. Ab 1935 hat er heftige Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten und wird zu einem scharfen Kritiker der Aufrüstung. Carl Friedrich Goerdeler reicht 1936 seinen Rücktritt ein und wird 1937 als Oberbürgermeister entlassen.

Als Berater der Robert Bosch GmbH kann er häufig Reisen innerhalb Deutschlands und ins Ausland unternehmen und vielfältige Kontakte knüpfen. Carl Friedrich Goerdeler wird zu einem Mittelpunkt der zivilen Opposition. In zahlreichen Denkschriften formuliert er Grundlinien der politischen Neuordnung und stellt sich für die Zeit nach einem erfolgreichen Umsturz als Reichskanzler zur Verfügung.

Bereits vor dem 20. Juli 1944 wird Goerdeler von der Gestapo gesucht. Im August 1944 wird ein Großteil seiner Familie in „Sippenhaft“ genommen. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch kann Carl Friedrich Goerdeler zunächst entkommen, wird kurz darauf denunziert und am 8. September 1944 vom „Volksgerichtshof” zum Tode verurteilt. Auf Befehl Hi**ers wird er erst fünf Monate später nach ausführlichen Vernehmungen am 2. Februar 1945 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet. Am 1. März 1945 wird auch sein jüngerer Bruder Fritz in Plötzensee ermordet.

„Im Interesse der ganzen Menschheit muss die Beseitigung dieses Systems so bald wie möglich erfolgen.“ „Erste Aufgabe ist die Wiederherstellung von Recht, Anstand und Freiheit.“
Auszug aus einem Positionspapier Carl Friedrich Goerdelers für die britische Regierung, Mai 1943.

Weitere Informationen und Dokumente im Totenbuch der Gedenkstätte Plötzensee: https://t1p.de/sgtg7

Fotos:
Carl Friedrich Goerdeler
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Carl Friedrich Goerdeler, 1931
© Bundesarchiv Bild 183-1987-1223-501
Carl Friedrich Goerdeler vor dem „Volksgerichtshof“, 7. September 1944
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand






Mehr als 2.800 Menschen werden zwischen 1933 und 1945 nach Todesurteilen der NS-Unrechtsjustiz im Strafgefängnis Berlin-...
26/07/2023

Mehr als 2.800 Menschen werden zwischen 1933 und 1945 nach Todesurteilen der NS-Unrechtsjustiz im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet. Die Gefangenen stammen aus 20 Nationen. Tschechinnen und Tschechen bilden die größte ausländische Opfergruppe. Die große Mehrheit von ihnen sind politische Häftlinge. An sie erinnert unsere neue Sonderausstellung.

Wir zeigen darin die Vorgeschichte und Bandbreite des Widerstands in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Böhmen und Mährens. Im Zentrum stehen die Biografien von Menschen aus dem tschechischen Widerstand. Die Ausstellung, die als tschechisch-deutsches Kooperationsprojekt entstand, ist noch bis Ende Oktober in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Weitere Informationen unter: https://t1p.de/yzxbz

Fotos: Georg Engels, Ulm/© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die Blutnächte von Plötzensee waren die umfassendste Mordaktion in Berlin während der nationalsozialistischen Diktatur. ...
24/07/2023

Die Blutnächte von Plötzensee waren die umfassendste Mordaktion in Berlin während der nationalsozialistischen Diktatur. 250 Häftlinge wurden zwischen dem 7. und 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet. Sie waren zuvor von der NS-Unrechtsjustiz zum Tode verurteilt worden.

An diese Menschen erinnert unsere neue Sonderausstellung. Sie zeigt erstmals die Vorgeschichte und den Ablauf dieser Mordaktion. Die Ausstellung ist noch bis Ende Oktober in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Weitere Informationen unter: https://t1p.de/yzxbz

Fotos: Georg Engels, Ulm

  Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Prof. Dr. Johannes Tuchel, zum heutigen Gedenktag an den Widerstand ...
20/07/2023

Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Prof. Dr. Johannes Tuchel, zum heutigen Gedenktag an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatten am 20. Juli 1944 vergeblich versucht, Hi**er mit einer Bombe zu töten und damit den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Heute wird im Bendlerblock in Berlin an den Widerstand gegen das NS-Regime erinnert. Wir sprechen darüber mit Prof. Dr....

Heute, am nationalen Gedenktag für den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, erinnern wir in der...
20/07/2023

Heute, am nationalen Gedenktag für den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, erinnern wir in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand an alle Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und an die Opfer der NS-Diktatur.

Die Gedenkfeier der Bundesregierung und der Stiftung 20. Juli 1944 um 12 Uhr im Ehrenhof der Gedenkstätte wird per Livestream übertragen, unsere Ausstellungen sind heute von 14 Uhr – 20 Uhr geöffnet. Besuchen Sie uns gerne, alle Infos finden Sie unter https://www.gdw-berlin.de

Heute besuchte der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt  unsere Ausstellungen. Wir danken ihm und  seh...
19/07/2023

Heute besuchte der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt unsere Ausstellungen. Wir danken ihm und sehr herzlich für den guten Austausch und die großartige Unterstützung unserer Arbeit.

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG18. Juli 2023, 16 Uhr Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2BDie Stiftung Gedenkst...
10/07/2023

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
18. Juli 2023, 16 Uhr
Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2B

Die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand lädt Sie unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin herzlich ein zur Eröffnung der thematisch verbundenen Ausstellungen

DIE BLUTNÄCHTE VON PLÖTZENSEE 1943
DIE TSCHECHISCHEN OPFER VON PLÖTZENSEE

Es sprechen:

Gesandter-Botschaftsrat Petr Kubera
Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin
Grußwort

Maria Bering
Abteilungsleiterin Geschichte und Erinnerung bei der Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien
Grußwort

Dr. Jan B. Uhlír
Tschechische Sokolgemeinde, Universität Hradec Králové (Königgrätz)
Die tschechischen Opfer von Plötzensee – eine Einführung

Prof. Dr. Johannes Tuchel
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Die Blutnächte von Plötzensee im September 1943 – eine Einführung

Wegen der begrenzten Platzzahl bitten wir Sie um Anmeldung bis zum 16. Juli 2023 per E-Mail: veranstaltung(at)gdw-berlin.de

DIE BLUTNÄCHTE VON PLÖTZENSEE 1943

Im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee werden zwischen 1933 und 1945 mehr als 2.800 Menschen nach Todesurteilen der nationalsozialistischen Unrechtsjustiz enthauptet oder erhängt. Dies ist die größte Opferzahl einer zivilen Richtstätte des NS-Regimes. Nach den schweren Luftangriffen auf Berlin im Frühherbst 1943, bei denen auch das Strafgefängnis getroffen wird und einige Häftlinge fliehen können, werden dort 250 zum Tode Verurteilte zwischen dem 7. und 10. September 1943 jeweils in Gruppen zu acht Personen erhängt. Es ist die umfassendste Mordaktion in Berlin während der nationalsozialistischen Diktatur. Diese Ausstellung zeigt erstmals die Vorgeschichte und den Ablauf der Mordaktion und erinnert an ihre Opfer. Unter ihnen sind viele deutsche, tschechische, polnische und französische Häftlinge.

DIE TSCHECHISCHEN OPFER VON PLÖTZENSEE

Von den 250 während der Mordaktion zwischen dem 7. Und 10. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängten Häftlingen sind fast die Hälfte Tschechen. Die mehr als 670 in Plötzensee ermordeten Tschechinnen und Tschechen bilden auch insgesamt die größte ausländische Opfergruppe. Die große Mehrheit davon sind politische Häftlinge.
Die Ausstellung zeigt die Vorgeschichte und die Bandbreite des Widerstands in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Böhmen und Mährens und erinnert an die tschechischen Opfer. Sie entstand als tschechisch-deutsches Kooperationsprojekt und steht unter der Schirmherrschaft der tschechischen Botschaft in Berlin.

Weitere Informationen unter: https://t1p.de/gnm55

Heute vor 100 Jahren werden Gerhard und Margot Beck geboren. Die Zwillinge wachsen in Berlin auf. Ihr Vater ist Jude, ih...
30/06/2023

Heute vor 100 Jahren werden Gerhard und Margot Beck geboren. Die Zwillinge wachsen in Berlin auf. Ihr Vater ist Jude, ihre Mutter tritt bei der Heirat zum Judentum über.

Seit dem Frühjahr 1940 bereitet sich Gerhard Beck in einer Hachschara-Stätte bei Königs Wusterhausen auf ein Leben in Palästina vor. Seine Auswanderung scheitert allerdings aus gesundheitlichen Gründen. Ab 1941 muss er in einer Kartonagenfabrik Zwangsarbeit leisten. Er ist aktives Mitglied der zionistischen Jugendorganisation Hechaluz und gibt sich den hebräischen Namen Gad. Seine Schwester nennt sich Miriam.
Gad Beck verliebt sich 1941 in Manfred Lewin, der im Herbst 1942 deportiert wird.

1943 schließen sich Gad und Miriam Beck der geheimen Jugendgruppe Chug Chaluzi („Pionierkreis“) um Edith Wolff und Jizchak Schwersenz an. Zu der zionistischen Widerstandsgruppe gehören vor allem untergetauchte Jüdinnen und Juden. Nach der Emigration von Jizchak Schwersenz übernimmt Gad Beck 1944 die Führung der Gruppe und taucht ebenfalls unter. Trotzdem organisiert er nicht nur sein eigenes Überleben, sondern auch das vieler anderer Untergetauchter. Im März 1945 wird er festgenommen. Das Kriegsende erlebt er im Gefängnis.

Mehr über die Widerstandsgruppe Chug Chaluzi erfahren Sie in unserer Ausstellung in der Gedenkstätte Stille Helden: https://t1p.de/sgwlt

Fotos:
Die Zwillinge Gad und Miriam Beck, Berlin, 1937
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Treffen im Versteck am jüdischen Feiertag Schawuot, Berlin, Juni 1943
Von links: Gad Beck, Jizchak Schwersenz, Edith Wolff (verdeckt), Zvi Abrahamsohn (Aviram), Leopold (Jehuda) Chones, David Billard, Miriam Beck
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Mitglieder des Chug Chaluzi im Berliner Grunewald, Juni 1943
Von links: Gad Beck, David Billard, Jizchak Schwersenz, Zwi Abrahamsohn (Aviram), Leopold (Jehuda) Chones
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Gad Beck, Berlin, um 1940
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand




06/06/2023

Wir freuen uns sehr über die große Ehre einer gemeinsamen Veranstaltung mit Giora Feidman zur Erinnerung an die „Stillen Helden“ am 21. November 2023 in der Berliner Philharmonie. Tickets gibt es online unter www.ma-cc.com, www.giorafeidman.com, bei Eventim sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

05/06/2023

Bei seinen Hilfsaktionen für verfolgte Jüdinnen und Juden ist Otto Weidt auf die Unterstützung vertrauenswürdiger Menschen angewiesen. Zu diesen Helfer*innen gehören Inge und Gustav Held. Dr. Karoline Georg, die die neue Dauerausstellung im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt mit kuratiert hat, stellt sie vor.

Inge und Gustav Held wohnen in der Nachbarschaft der Blindenwerkstatt in der Rosenthaler Straße 43. Dort befindet sich auch die Arztpraxis von Gustav Held. Er ist Jude und darf seit 1938 nur noch als sogenannter Krankenbehandler für Jüdinnen und Juden tätig sein. Durch seine nicht-jüdische Frau Inge ist er zunächst vor der Deportation geschützt.

Inge Held arbeitet ab 1943 als Sekretärin in der Blindenwerkstatt und wird eine der engsten Vertrauten von Otto Weidt. Sie besorgt für zahlreiche Verfolgte Papiere, indem sie sie als vermeintlich Bombengeschädigte ausgibt. In ihrer Wohnung nehmen Inge und Gustav Held wiederholt Verfolgte auf.

Obwohl Inge und Gustav Held selbst unter ihrer Entrechtung leiden und von Verfolgung bedroht sind, unterstützen sie unermüdlich untergetauchte Jüdinnen und Juden.

An sie und die mutigen Menschen, die zusammen mit Otto Weidt Widerstand gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung geleistet haben, erinnern wir hier im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fotos:
Belegschaft der Blindenwerkstatt Otto Weidt in der Rosenthaler Straße 39, Berlin 1941
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Hackescher Markt mit Blick in die Rosenthaler Straße
© Landesarchiv Berlin
Gustav Held, um 1945
© Landesarchiv Berlin
Inge Held, Berlin, 1940er-Jahre
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Otto Weidt an seinem Schreibtisch, Berlin, um 1941
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Inge Held
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand


„Macht endlich Schluss mit der braunen Horde!“ lautet eine Parole von Kölner Edelweißpiraten, die sie Anfang der 1940er ...
01/06/2023

„Macht endlich Schluss mit der braunen Horde!“ lautet eine Parole von Kölner Edelweißpiraten, die sie Anfang der 1940er Jahre auf Flugblättern verbreiten. Eine der unangepassten Jugendlichen ist Gertrud „Mucki“ Koch, geb. Kühlem.

Sie wird heute vor 99 Jahren in Köln geboren. Ihr Vater ist Kommunist und wird nach 1933 mehrfach festgenommen. 1942 wird er im Konzentrationslager ermordet.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme weigert sich Gertrud Koch, dem „Bund Deutscher Mädel“ beizutreten. 1939 bildet sich in ihrem Freundeskreis eine Gruppe heraus, die gemeinsam wandert, musiziert und zunehmend politisch aktiv wird. Mit Flugblättern wenden sich die Jugendlichen gegen das nationalsozialistische Regime.

1942 wird Gertrud Koch mehrmals festgenommen und von der Gestapo im Gefängnis misshandelt. Als sie 1943 freikommt, flieht sie mit ihrer Mutter nach Süddeutschland. Nach Kriegsende kehrt sie nach Köln zurück, wo sie bis zu ihrem Tod 2016 lebt.

Fotos:
Gertrud Koch (stehend, Mitte) mit Freund*innen, 1940er Jahre
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Gertrud Koch, 1940er Jahre
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Gertrud Koch mit Freund*innen auf einer Wanderung, 1940er Jahre
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Gertrud Koch (links) mit Freund*innen, um 1942
© NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Gertrud Koch mit einem Schaf, undatiert
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

30/05/2023

„Beste Kollegen! Seit 24 Stunden auf Fahrt ins neue Arbeitslager Birkenau“, so beginnt eine Postkarte von Alice Licht an die Blindenwerkstatt Otto Weidt. Sie wirft die Karte im Mai 1944 aus dem Zug, mit dem sie nach Auschwitz deportiert wird. Die Karte wird gefunden und an Otto Weidt weitergeleitet. Er weiß nun, wo er nach ihr suchen muss.

Alice Licht stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Berlin. Seit Juni 1941 arbeitet sie als Sekretärin in der Blindenwerkstatt. Im Februar 1943 taucht sie mit ihren Eltern unter. Otto Weidt versteckt sie in einem angemieteten Lagerraum. Doch einige Monate später nimmt die Gestapo die Familie fest. Sie wird in das Ghetto Theresienstadt und später in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

Im Ghetto Theresienstadt erhalten sie und weitere Schützlinge Otto Weidts zahlreiche Lebensmittelpakete von ihm. Später reist er nach Auschwitz, um Alice Licht auch dort zu helfen. Aber sie ist bereits in ein anderes Lager verlegt worden. Ende Januar 1945 gelingt Alice Licht auf dem Todesmarsch die Flucht. Sie erlebt das Kriegsende in der Wohnung von Otto Weidt und seiner Frau Else.

Die ganze Geschichte ihrer geglückten Rettung erfahren Sie im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Abbildungen:

Postkarte von Alice Licht an die Blindenwerkstatt Otto Weidt, 16. Mai 1944
© Yad Vashem Archives, Jerusalem

Alice Licht mit ihren Eltern Käthe und Georg Licht, um 1920
© Jüdisches Museum Berlin

Alice Licht mit Otto Weidt und seinem Stellvertreter Gustav Kremmert im Büro der Blindenwerkstatt, Berlin, um 1941
© Jüdisches Museum Berlin

Georg Licht, 1943
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Käthe Licht
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Alice Licht, um 1943
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Pharus-Plan Berlin, Ende der 1920er-Jahre (Ausschnitt)
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Kartenanimation
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Katharina Csillak
Kartendaten: OpenStreetMap

Otto Weidt an seinem Schreibtisch, Berlin, um 1941
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Alice Licht, Berlin, um 1940
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Else und Otto Weidt, Berlin, 23. Januar 1947
© Jüdisches Museum Berlin



Heute ist der Internationale Museumstag. Wir laden Sie herzlich dazu ein, die Ausstellungen der Stiftung Gedenkstätte De...
21/05/2023

Heute ist der Internationale Museumstag. Wir laden Sie herzlich dazu ein, die Ausstellungen der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu entdecken, und freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher! Der Eintritt ist wie immer frei.

Um 15 Uhr bieten wir im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt und in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand eine kostenfreie öffentliche Führung an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Alle Infos zum Besuch unter:
www.gdw-berlin.de
www.gedenkstaette-stille-helden.de
www.gedenkstaette-ploetzensee.de
www.museum-blindenwerkstatt.de

Der 16. Mai ist seit einigen Jahren ein Tag der Erinnerung an den Widerstand von Sinti und Roma, insbesondere an eine Wi...
16/05/2023

Der 16. Mai ist seit einigen Jahren ein Tag der Erinnerung an den Widerstand von Sinti und Roma, insbesondere an eine Widerstandsaktion 1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
In unserer Dauerausstellung dokumentieren wir die vielfältigen Formen von Solidarität und Widerstand von Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Einen Video-Rundgang durch diesen Ausstellungsbereich, weitere Informationen und Biografien finden Sie unter: https://bit.ly/3hpxoPU

Für alle, die mehr über den Widerstand von Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus erfahren möchten, sind sicher auch unsere „Bildungsmaterialien zum Widerstand von Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus“ interessant: „‘Wir geben uns nicht in ihre Hände‘.“ Sie wurden von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma für die schulische und außerschulische Bildung entwickelt. Diese Materialien können als Print-Ausgabe über die Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand bestellt oder dort als PDF-Datei kostenfrei heruntergeladen werden: https://bit.ly/3wdNcd5

12/05/2023

„Ich wünschte, ich könnte einmal, auch im Namen derjenigen, die nicht wiedergekommen sind, Herrn Weidt für alles danken, was er für uns getan hat“, sagte Inge Deutschkron 1946. Sie hat den Krieg und die nationalsozialistische Verfolgung durch die Hilfe von Otto Weidt und vieler anderer überlebt.

Ihr Vater Martin Deutschkron ist als Sozialdemokrat und Jude besonders gefährdet. 1939 flieht er nach Großbritannien. Durch den Kriegsbeginn können ihm seine Frau Ella und seine Tochter Inge nicht mehr folgen.

Die 19-jährige Inge muss ab 1941 Zwangsarbeit leisten. Etwa zwei Jahre lang arbeitet sie bei Otto Weidt in der Blindenwerkstatt im Büro. Um sich vor der drohenden Deportation zu schützen, tauchen Inge Deutschkron und ihre Mutter Ella Anfang 1943 unter. Sie leben bis 1945 in wechselnden Verstecken. Otto Weidt unterstützt Inge Deutschkron mit falschen Papieren, mit denen sie sich auch bei Kontrollen ausweisen kann. Zusammen mit ihrer Mutter erlebt sie das Kriegsende in einem Versteck in einem Ziegenstall in Potsdam.

Später arbeitet Inge Deutschkron als Journalistin in Deutschland und Israel. Seit 2002 lebt sie in Berlin und engagiert sich auch als Zeitzeugin. Sie ist maßgeblich an der Gründung des Museums Blindenwerkstatt Otto Weidt beteiligt und wird für ihr Engagement vielfach geehrt.

Inge Deutschkron stirbt am 9. März 2022, wenige Monate vor ihrem 100. Geburtstag.

Auch unsere neue Dauerausstellung im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt erinnert an sie.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fotos:
Martin Deutschkron
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ella Deutschkron, Berlin, um 1937
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Inge Deutschkron, Berlin 1940
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Belegschaft der Blindenwerkstatt Otto Weidt in der Rosenthaler Straße 39, Berlin 1941
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ella und Inge Deutschkron in einem Park, Berlin, Sommer 1939
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Gefälschter Werkausweis für Inge Deutschkron, ausgestellt auf den Namen Inge Richter, Berlin, 15. Dezember 1943
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ella und Inge Deutschkron, Berlin, Sommer 1939
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Inge Deutschkron während eines Gesprächs im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, 2003
© Privatbesitz / Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Inge Deutschkron mit einer Schülergruppe im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt,
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Johannes Tuchel (links) und André Schmitz überreichen Inge Deutschkron eine Festschrift anlässlich ihres 90. Geburtstages im Berliner Roten Rathaus, 27. August 2012
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Foto: Margrit Schmidt

Inge Deutschkron und Bundespräsident Joachim Gauck nach ihrer Ansprache in einer Feierstunde im Deutschen Bundestag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Dahinter von rechts: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesratspräsident Winfried Kretschmann, Berlin, 30. Januar 2013
© Bundesarchiv B 145 Bild 00277113/Foto: Gero Breloer

Inge Deutschkron in ihrer Berliner Wohnung, 14. April 2006
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Foto: Margrit Schmidt



Adresse

Stauffenbergstraße 13/14
Berlin
10785

Öffnungszeiten

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Dienstag 09:00 - 18:00
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Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich am historischen Ort des Umsturzversuches gegen Hi**er vom 20. Juli 1944 im ehemaligen Oberkommando des Heeres. Nach dem Scheitern des Umsturzes wurden im heutigen Ehrenhof noch in derselben Nacht Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschworenen erschossen. Seit 1953 ist der Ehrenhof ein Ort der Erinnerung, 1968 wurde die Gedenk- und Bildungsstätte eröffnet. Die 2014 erneuerte Dauerausstellung zeigt mit mehr als 1000 Fotografien und Dokumenten die gesamte Breite und weltanschauliche Vielfalt des Kampfes gegen die NS-Diktatur.

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist ein Ort der Erinnerung, der politischen Bildungsarbeit, des aktiven Lernens und der Dokumentation. Mit einer umfangreichen Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs- und Veröffentlichungsangebot informiert sie über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte will zeigen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben.

Die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand betreut auch die Gedenkstätte Plötzensee, das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt und die Gedenkstätte Stille Helden.

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Bemerkungen

Druckfrisch in unserer Schriftenreihe: Martina Voigts Biografie über die linksliberale Demokratin und Quäkerin Elisabeth Abegg.

Sie zählt zu den weniger bekannten Deutschen, die unter hohem Risiko jüdische Verfolgte schützten. Sie und ihr Freundeskreis sowie weitere Unterstützerinnen und Unterstützer konnten zwischen 1942 und 1945 etwa 80 Jüdinnen und Juden das Leben retten.

Zu Abeggs 75. Geburtstag im Jahr 1957 verfasste ihr Freundeskreis eine private Festschrift unter dem Titel „Und ein Licht leuchtet in der Finsternis“, in der einige der damals Beteiligten die Geschichte der Rettungsaktionen aus ihrem persönlichen Blickwinkel schilderten. Dieses Dokument wird hier als Faksimile erstmals veröffentlicht.

Das Buch kann beim Lukas Verlag oder über den Buchhandel bestellt werden und ist in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zum ermäßigten Ausstellungspreis erhältlich (ein Versand über die Gedenkstätte erfolgt nicht). Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lukas Verlags: https://www.lukasverlag.com/programm/titel/588-einig-gegen-die-traegheit-der-herzen.html


1945 wird Georg Elser im KZ Dachau ermordet. Er kommt als erster dem Ziel denkbar nahe, Adolf Hi**er zu töten. Georg Elser lehnt den Nationalsozialismus von Anfang an ab. Bereits 1938 entschließt er sich, die nationalsozialistische Führung zu töten, um so den drohenden Krieg zu verhindern. Systematisch bereitet er einen Sprengstoffanschlag im Münchener Bürgerbräukeller vor, wo Hi**er regelmäßig spricht. Am 8. November 1939 verlässt Hi**er nur wenige Minuten vor der Explosion unerwartet früh den Versammlungssaal und entgeht so dem Attentat. Georg Elser wird festgenommen und nach langer Isolationshaft am 9. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, erschossen.

Unsere Website „Ich habe den Krieg verhindern wollen. Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939“ erinnert an den mutigen Schreiner aus Königsbronn und seine Tat. https://www.georg-elser.de

Heute haben wir uns mit einer bewegenden Trauerfeier von Inge Deutschkron verabschiedet. Sie wird in unseren Herzen bleiben und unsere Arbeit im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt weiter begleiten.

Zwei Filme mit Inge Deutschkron finden Sie unter https://www.museum-blindenwerkstatt.de/de/online-angebote/

Foto: Screenshot von der Website des Museums Blindenwerkstatt Otto Weidt aus dem Dokumentarfilm „Die Blindenwerkstatt Otto Weidt“, ein Film von Carsten Krüger Filmproduktions GmbH im Auftrag der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Herzlich willkommen in unserer Sonderausstellung zu Fritz Bauer: „Verräter“ oder „Helden“?
Sie thematisiert den sog. Remer-Prozess im Nachkriegsdeutschland. Ziel des Gerichtsprozesses war es, die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 vom Stigma des Verrats zu befreien und das Recht zum Widerstand gegen das NS-Unrechtsregime anzuerkennen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Juli täglich von 9 bis 18 Uhr bzw. am Wochenende von 10 bis 18 Uhr hier in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13 – 14, in Berlin-Mitte zu sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir möchten Sie auf die Initiative „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ von KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. und rund 30 Gedenkstätten hinweisen.

Unterstützen bitte auch Sie mit Ihrer Spende die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine!

Weitere Informationen und Spendenkonto unter
https://hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de/
Am Sonntag bieten wir um 15 Uhr wieder eine kostenfreie Online-Einführung in unsere Dauerausstellung an, Infos und Anmeldung unter https://bit.ly/39pvavl
1897 wird Carlo Mierendorff (auf dem Foto rechts) geboren. Schon vor 1933 kämpft der Sozialdemokrat entschlossen gegen den Nationalsozialismus. Er ist ein erbitterter Gegner der NSDAP und ihres Propagandisten Joseph Goebbels. Seit 1929 ist Mierendorff Pressechef und einer der engsten Mitarbeiter des hessischen Innenministers Wilhelm Leuschner. Als Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold setzt er sich für den Schutz der Weimarer Republik und die Verteidigung der Demokratie ein.

Trotz vieler Warnungen kehrt Carlo Mierendorff 1933 von einer Reise aus der Schweiz nach Deutschland zurück, wird festgenommen, misshandelt und bis 1938 in Konzentrationslagern festgehalten. Nach seiner Freilassung findet er Kontakt zur Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis.

Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Theodor Haubach beeinflusst Carlo Mierendorff die sozialpolitischen Vorstellungen der „Kreisauer“. Seine Pläne für eine „Sozialistische Aktion“ als Sammlungsbewegung des Widerstands finden ein jähes Ende, als Carlo Mierendorff am 4. Dezember 1943 während eines alliierten Bombenangriffs ums Leben kommt.

Mehr Informationen zum Kreisauer Kreis, Biografien und einen Video-Rundgang durch diesen Themenbereich unserer Dauerausstellung unter: https://bit.ly/3HtRm5G
Foto: Aufnahme aus der Dauerausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die Sonderausstellung „Neue Anfänge nach 1945?“ nimmt die Haltung der Nordkirche nach Kriegsende in den Blick. Wer die Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand verpasst hat, kann sich jetzt online einen Video-Rundgang ansehen. Dr. Stephan Linck zeigt darin Ausschnitte seiner Forschungsergebnisse, die von tatsächlichen Neuanfängen bis zum Ausblenden von Schuld reichen. Die Ausstellungskuratorin Prof. Dr. Stefanie Endlich führt in den Rundgang ein: https://bit.ly/35i8ePV
Unter dem Tarnnamen Carl Fredriksen Transport retten eine Handvoll Menschen 350 norwegische Jüdinnen und Juden sowie Hunderte von Widerstandskämpferinnen und -kämpfern. Es ist die umfangreichste Rettungsaktion in Norwegen. Im November und Dezember 1942 fahren Helfer zwei Lastwagen an fünf Tagen pro Woche mit bis zu 40 Flüchtlingen über die Grenze nach Schweden. Anfang Januar 1943 enttarnt die Gestapo die Gruppe. Einige entkommen mit ihren Familien nach Schweden. Andere werden zu Zuchthausstrafen verurteilt. Rolf Syversen, einer der zentralen Helfer der Gruppe, wird in das Lager Grini verschleppt und erschossen.

Mehr Informationen über den Widerstand gegen die Judenverfolgung in Europa 1933 bis 1945 finden Sie auf der Website der Gedenkstätte Stille Helden: https://bit.ly/32PyAYk

Foto: Angehörige des Netzwerks nach ihrer Flucht aus Norwegen im Exil, Stockholm 1943; Aufnahme aus der Dauerausstellung der Gedenkstätte Stille Helden

Livestream: Online-Ausstellungseröffnung "Verräter" oder "Helden"? Fritz Bauer und der "Prozess um den 20. Juli 1944"

Otto Ernst Remer ist als Kommandeur des Wachbataillons "Großdeutschland" am Abend des 20. Juli 1944 an der Gegenaktion im Bendlerblock beteiligt. 1949 gehört er zu den Mitbegründern der rechtsextremen "Sozialistischen Reichspartei". Im Frühjahr 1951 diffamiert auch Remer die Widerstandskämpfer als "Landesverräter". Der Braunschweiger Generalstaatsanwalt Fritz Bauer klagt ihn wegen "übler Nachrede" und "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" an und initiiert einen "Prozess um den 20. Juli". Die Widerstandskämpfer sollen vom Stigma des Verrats befreit und das Recht zum Widerstand gegen das NS-Unrechtsregime soll endlich anerkannt werden.

Die Ausstellung ist in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Ersten Etage zwischen dem 14. März und dem 1. Juli 2022 zu sehen.

Die Veranstaltung findet ausschließlich als Livestream statt. Eine Teilnahme vor Ort ist nicht möglich.
In den WDR ZeitZeichen wird heute Helmuth James Graf von Moltke gewürdigt. „Wir können bei Moltke sehen, dass er von Anfang an den Nationalsozialismus abgelehnt hat“ betont Prof. Dr. Johannes Tuchel, der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Die Sendung können Sie hier nachhören.
André Schmitz erinnert in der ZEIT eindringlich an Inge Deutschkron:
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