
Schloss Charlottenburg
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Königliche Schlösser und Parkanlagen in der Hauptstadtregion: Offizielle Seite der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)
Schloss Charlottenburg ist heute Berlins größtes Königsschloss. Das weitläufige Ensemble gehörte zu den Lieblingsorten von sieben Generationen der Herrscherfamilie, die einzelne Räume und Gartenpartien immer wieder verändern und prachtvoll ausstatten ließen. Hier lassen sich der wechselnde Geschmack der zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohner und die sich verändernden Anforderungen an zeremonielle
und private Nutzung vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert nachvollziehen. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend wiederhergestellt und mit zahlreichen Originalstücken ausgestattet, ist die ehemalige Sommerresidenz eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Bundeshauptstadt. Das Schloss bietet originalgetreu eingerichtete Räume und Säle, beeindruckende Zimmerfluchten und hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken. Das Porzellankabinett und die Schlosskapelle zählen zu den Höhepunkten der prachtvollen barocken Paradeappartements im turmbekrönten, um 1700 entstandenen Alten Schloss. Errichtet wurde dieser zentrale Bau der großen Schlossanlage im Auftrag der geistreichen und kunstsinnigen Königin Sophie Charlotte und ihres Ehemanns Friedrichs I.
Wie gewohnt öffnen


13/11/2022
🎄Ab dem 21. November: Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg
Berlins romantischster Weihnachtsmarkt in historischer Umgebung
🎅Der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt vor der illuminierten Hohenzollernresidenz gehört zu den schönsten in Berlin. Geboten werden anspruchsvolles Kunsthandwerk, kulinarische und musikalische Leckerbissen sowie Überraschungen für Kinder.
⭐Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag | 14–22 Uhr
Freitag bis Sonntag | 12–22 Uhr
25./26.12. | 12–20 Uhr
Heiligabend geschlossen
In Kooperation mit dem werbeteam berlin
Weitere Informationen: www.wvdsc.de

12/11/2022
Rallye für Kinder im Schloss Charlottenburg– Sonntag, 20. November 2022, Startzeitraum zwischen 13 und 15.30 Uhr
👑Königin Luise empfängt Staatsbesuch und Kammerzofe Sophie hat ein Problem: Alle am Hof müssen zusammenarbeiten und ein Fest planen, das der Würde der hohen Gäste entspricht. Was können der Küchenmeister, die Hofschneiderin, der Erzieher und andere zum Fest beitragen? Und was können sie tun, um dem Wunsch der Königin nach „etwas völlig Neuem“ gerecht zu werden?
👑Sophie fühlt sich überfordert, denn die Koordination der eigensinnigen Hofbeamten wäre eigentlich Aufgabe ihrer Herrin. Die Oberhofmeisterin liegt jedoch mit einem Schnupfen im Bett… Zum Glück können die Spielteilnehmer:innen helfen: Sie übernehmen die Rollen der verschiedenen Hofbeamten und finden auf dem Rundgang durch Schlossräume und Säle heraus, was sie für das Fest neu entwickeln können.
⭐️Das Spiel ist als Rallye angelegt. Die Familien werden ab 13 Uhr am Eingang einzeln von der Kammerzofe begrüßt, erhalten Aufgabenblätter und gehen selbstständig durch den Neuen Flügel. Kinder sollten schon lesen können oder brauchen die Unterstützung ihrer Eltern.
⭐️Das Spiel kann im angegebenen Startzeitraum (13 bis 15.30 Uhr) jederzeit begonnen werden und dauert etwa eine Stunde. Da die Familien aufgrund der geltenden Hygieneregeln einzeln betreut werden, kann es zu Wartezeiten kommen. Teilnahme von Erwachsenen nur in Begleitung von Kindern. Wir bitten um Verständnis!
Mehr Informationen und Tickets hier: https://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/glanz-und-gloria-festplanung-mit-der-kammerzofe-sophie/event/tid/8454/
Foto © SPSG

08/11/2022
🎄Schloss Charlottenburg: Der diesjährige Weihnachtsmarkt vor Berlins größtem Königsschloss wird am 21. November nachmittags um 14 Uhr seine Pforten für Sie öffnen. Der Aufbau hat bereits begonnen. Jetzt fehlt nur noch etwas Schnee... 🎅🏻
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Mierendorff-Kiez Kiez-Webteam Klausenerplatz

06/11/2022
Ein König zwischen Revolution und Restauration, Teil II: Die Vorlieben Friedrich Wilhelms III. in der Malerei – Mittwoch, 16. November um 15 Uhr
Führungsreihe mit Schlossleiter Rudolf G. Scharmann, SPSG
Friedrich Wilhelm III. ist einer der weniger bekannten preußischen Könige und steht im Schatten seiner bis heute populären Ehefrau Luise. Dennoch war er es, der Preußens Geschicke vom Napoleonischen Zeitalter bis zur Biedermeierzeit lenkte und damit durch eine politisch und kulturell höchst bewegte Epoche. Seinen künstlerischen Vorlieben folgend, begeben wir uns anlässlich seines 250. Geburtstages und 180. Todestages im Jahr 2020 auf Spurensuche im Schloss und Garten Charlottenburg und versuchen, den Menschen hinter dem Amt zu erkunden.
Neben Historiendarstellungen aus der preußischen Geschichte, Landschafts- und Schlachtengemälden interessierte sich Friedrich Wilhelm III. besonders für Architektur- und Vedutenmalerei. Bedeutende Künstler dieses Gemäldegenres, darunter Eduard Gaertner, erfreuten sich der besonderen Wertschätzung des Königs.
In Kooperation mit der VHS City-West
Wann: 16. November um 15 Uhr
Treffpunkt: Gruppenkasse im Ehrenhof (linker Flügel)
Preise: 12 Euro / ermäßigt 8 Euro
Anmeldung: 030.3 20 91-0 (von 9 bis 16 Uhr) oder per Email:
[email protected])spsg.de
Barrierefreiheit: Die Führung ist für Rollstühle geeignet.
Schloss Charlottenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Schloss Paretz Kulturlandschaft Mecklenburg Strelitz

01/11/2022
👑In der Zeit zwischen dem 1. November und dem 31. März schließt das Schloss Charlottenburg seine Türen bereits um 16.30 Uhr.
⭐Wir freuen uns auf Ihren Besuch – von Dienstag bis Sonntag ab 10 Uhr.
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

30/10/2022
Rallye für Kinder im Schloss Charlottenburg – Sonntag, 6. November 2022, Startzeitraum zwischen 13 und 15.30 Uhr
👑Königin Luise empfängt Staatsbesuch und Kammerzofe Sophie hat ein Problem: Alle am Hof müssen zusammenarbeiten und ein Fest planen, das der Würde der hohen Gäste entspricht. Was können der Küchenmeister, die Hofschneiderin, der Erzieher und andere zum Fest beitragen? Und was können sie tun, um dem Wunsch der Königin nach „etwas völlig Neuem“ gerecht zu werden?
👑Sophie fühlt sich überfordert, denn die Koordination der eigensinnigen Hofbeamten wäre eigentlich Aufgabe ihrer Herrin. Die Oberhofmeisterin liegt jedoch mit einem Schnupfen im Bett… Zum Glück können die Spielteilnehmer:innen helfen: Sie übernehmen die Rollen der verschiedenen Hofbeamten und finden auf dem Rundgang durch Schlossräume und Säle heraus, was sie für das Fest neu entwickeln können.
⭐️Das Spiel ist als Rallye angelegt. Die Familien werden ab 13 Uhr am Eingang einzeln von der Kammerzofe begrüßt, erhalten Aufgabenblätter und gehen selbstständig durch den Neuen Flügel. Kinder sollten schon lesen können oder brauchen die Unterstützung ihrer Eltern.
⭐️Das Spiel kann im angegebenen Startzeitraum (13 bis 15.30 Uhr) jederzeit begonnen werden und dauert etwa eine Stunde. Da die Familien aufgrund der geltenden Hygieneregeln einzeln betreut werden, kann es zu Wartezeiten kommen. Teilnahme von Erwachsenen nur in Begleitung von Kindern. Wir bitten um Verständnis!
Mehr Informationen und Tickets hier: https://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/glanz-und-gloria-festplanung-mit-der-kammerzofe-sophie/event/tid/8454/
Foto © SPSG
Mierendorff-Kiez Kiez-Webteam Klausenerplatz Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

30/10/2022
: 30. Oktober 1668 – Geburtstag der Königin Sophie Charlotte in Preußen.
Wollte Sophie Charlotte an ihrem Musenhof vor den Toren Berlins tatsächlich das ›Warum des Warum‹ ergründen? Griff die Königin während der Krönungszeremonie 1701 wahrhaftig in ihre Tabatière, um eine Prise Tabak zu schnupfen? Wer war eigentlich diese selbstbewusste brandenburgische Kurfürstin und erste preußische Königin Sophie Charlotte?
Geboren wurde Prinzessin Sophie Charlotte am 30. Oktober 1668 auf dem Schloss im heutigen Bad Iburg. Ihr Vater Ernst August, der Fürstbischof von Osnabrück, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Calenberg und spätere Kurfürst von Braunschweig und Lüneburg (Hannover), verheiratete seine Tochter mit gerade einmal sechzehn Jahren 1684 aus politisch-dynastischen Gründen mit dem bereits verwitweten brandenburgischen Kurprinzen Friedrich. Es war wohl eine Ehe ›zweiter Wahl‹, denn der machtbewusste Aufsteiger Ernst August hatte zunächst über Verwandte am französischen Hof sondieren lassen, ob seine Tochter als Gemahlin für den künftigen König von Frankreich infrage komme. Doch Ludwig XIV. wollte seinen Sohn lieber mit einer katholischen Prinzessin verheiraten... Dennoch konnte sich die Verbindung Sophie Charlottes mit dem Kurprinzen von Brandenburg für den weiteren Aufstieg ihrer Eltern nützlich erweisen.
Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war aus dynastischen Erwägungen an der Verheiratung seines ältesten Sohnes mit einer Prinzessin aus der mächtigsten protestantischen Fürstenfamilie Norddeutschlands, die zudem über verwandtschaftliche Beziehungen zu den wichtigsten europäischen Höfen verfügte, nach einigem Zögern interessiert.
Eine Liebesheirat war es also zwischen Hohenzollern und Welfen nicht, und so gingen der ruhige Friedrich und die lebenshungrige Sophie Charlotte bald getrennte Wege. Drei Kinder gingen aus der Verbindung hervor, doch nur der zweite Sohn sollte überleben; die eheliche Gemeinschaft war wohl nach der Geburt des Thronfolgers Friedrich Wilhelm, des späteren Soldatenkönigs, 1688 beendet. Einige der wenigen erhaltenen Briefe Sophie Charlottes werfen denn auch ein grelles Licht auf das zunehmend in formelhaftem Prunk erstarrte Leben des brandenburgisch-preußischen Hofes.
Dieser pompös inszenierten Hofhaltung ihres Gemahls versuchte sich Sophie Charlotte mehr und mehr zu entziehen: Seit 1695 entstand vor den Toren Berlins für die Kurfürstin ihr Sommersitz – das kleine Schloss Lietzenburg, Sophie Charlotte installierte dort einen in seiner politischen Bedeutung lange unterschätzten Musenhof mit philosophischen Disputationen, Aufführungen italienischer Opern und heiteren Festen. Der Kurfürst kam nur dann nach Lietzenburg, wenn er tatsächlich eingeladen war – so zum Beispiel zur Einweihung des Schlosses im Sommer 1699. Bei solchen Gelegenheiten wurden dann übermütige Maskeraden, damals Wirtschaften genannt, veranstaltet, bei denen Sophie Charlotte schon einmal als Gärtnerin verkleidet erschien, während ihr Ehemann als Matrose kostümiert war.
Sophie Charlotte war eine hochgebildete gefeierte Schönheit. Sie sprach außer Deutsch fließend Italienisch, Französisch und Englisch; sie zog italienische Komponisten und Musiker ebenso an ihren Lietzenburger Hof wie auch den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz, den sie bereits vom Hof ihrer ausgesprochen ambitionierten Mutter Kurfürstin Sophie in Hannover kannte. Leibniz blieb ihr zeitlebens verbunden und war immer wieder zu Gast in Lietzenburg. Beide führten intensive philosophische Disputationen, gemeinsam setzten sie sich für die Gründung der (Königlichen) Akademie der Wissenschaften ein, die dann auch am 11. Juli 1700 im Vorgriff auf die wenig später erfolgende Krönung von Kurfürst Friedrich III. gegründet wurde.
Nach der Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen im Januar 1701, die einen erheblichen Zugewinn an Prestige und Macht bedeutete, wurde Sophie Charlottes kleines Schloss dann nach französischem Vorbild zu einer repräsentativen gemeinsamen Sommerresidenz des Herrscherpaares ausgebaut. Doch die Vollendung dieses ›preußischen Versailles‹ erlebte die Königin nicht mehr. Sophie Charlotte verstarb am 1. Februar 1705 während eines Besuches ihrer Eltern im hannoverschen Leineschloss an einer Halsentzündung. Der Überlieferung nach soll die Königin auf dem Sterbebett geäußert haben, ihr baldiger Tod würde ihrem Ehemann die Gelegenheit zu größter Prachtentfaltung bieten. So kam es denn auch...
Der Leichnam der Königin wurde zunächst einbalsamiert. Dann erfolgte auf einem Schaubett die öffentliche Aufbahrung. Erst am 9. März 1705, nach der Errichtung aufwendiger barocker Funeralarchitekturen an den verschiedenen Stationen des Trauerzuges, erfolgte die feierliche Überführung Sophie Charlottes unter Führung des Oberhofmarschalls Graf von Wittgenstein nach Berlin. Der Weg führte über Gardelegen, Wolmirstedt, Magdeburg, Loburg, Ziesar, Brandenburg, Nauen und Spandau nach Berlin. Am 22. März erreichte der Trauerzug schließlich die Residenz, wo der Sarg mit dem Leichnam der verewigten Königin im damaligen Dom in das prunkvolle Castrum Doloris (eine speziell nur für die Aufbahrung errichtete temporäre Trauerburg vor dem Altar) eingesetzt wurde. Erst am 28. Juni 1705 fand mit einer pompösen Zeremonie die Beisetzung Sophie Charlottes in der Hohenzollern-Gruft des Domes statt.
Kein geringerer als der berühmte Bildhauer Andreas Schlüter schuf den Prunksarg für Königin Sophie Charlotte, der bis heute im Berliner Dom zu sehen ist. In einer ergreifenden Geste trägt der Knochenmann die Königin in das Buch des Lebens ein und entreißt die Verewigte auf diese Weise der vergessenden Vergänglichkeit.
König Friedrich I. benannte bald nach dem Tod Sophie Charlottes das Schloss Lietzenburg in Charlottenburg um und verwandelte die gemeinsame Sommerresidenz in einen glanzvollen dynastischen Memorialbau, in dem es überall Verweise auf die Verstorbene und ihre Herkunft aus dem Welfenhaus gab. Der Höhepunkt dieser genealogisch-dynastischen Instrumentalisierung ist die Darstellung der Himmelfahrt Mariens in der Charlottenburger Schlosskapelle, bei der die Gottesmutter die Gesichtszüge Sophie Charlottes trägt.
Für Sophie Charlottes Nachruhm sorgte auch ihr Enkel Friedrich der Große, der der Großmutter in seiner Geschichte des Hauses Brandenburg ein recht parteiisches Denkmal setzte und ihr Interesse an Theater, Musik und Philosophie stark hervorhob, während er die Leistungen seines Großvaters eher geringschätzig abhandelte. Auf diese Weise stellte sich der Enkel in die Nachfolge der intellektuellen Großmutter und betonte sein philosophisches Königtum.
Gottfried Wilhelm Leibniz schrieb über Königin Sophie Charlotte nach ihrem Tod: »...Die Königin besaß eine unglaubliche Kenntnis auch auf abgelegenen Gebieten und einen außerordentlichen Wissensdrang, und in unseren Gesprächen trachtete sie danach, diesen immer mehr zu befriedigen, woraus eines Tages ein nicht geringer Nutzen für die Allgemeinheit erwachsen wäre, wenn sie der Tod nicht dahingerafft hätte.«
Text und Fotos © Thomas Weiberg
Schloss Charlottenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

30/10/2022
👑Barocke Pracht in Berlins größtem Königsschloss. Auch heute laden wir Sie ab 10 Uhr zu Schlossentdeckungen auf den Spuren des ersten preußischen Herrscherpaares Königspaares ein: Königin Sophie Charlotte und König Friedrich I. ließen nach ihrer Krönung zu Beginn des Jahres 1701 den anmutigen Sommersitz Sophie Charlottes zu einer glanzvollen barocken Residenz ausbauen. Die Paradekammern auf der Gärten und die zum Ehrenhof hin gelegenen privaten Wohnräume vermitteln Ihnen ein anschauliches Bild des Lebens am preußischen Hof um 1700. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
⭐ Sie haben heute keine Zeit für Ihren Streifzug durch die preußische (Kultur-)Geschichte? Kommen Sie doch morgen!
⭐Das Schloss Charlottenburg, der Neue Pavillon sowie das Hohenzollern-Mausoleum sind am 31. Oktober (Reformationstag) zwischen 10 und 17.30 Uhr für Sie geöffnet.
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

29/10/2022
›Die Zeit umfasst die ganze Welt, und in ihren Weiten vergeht alles unter dem Himmel.‹
🕰️ Nicht vergessen! In der kommenden Nacht ist es wieder soweit: Die Uhren werden um eine Stunde auf die Mitteleuropäische (Normal-)Zeit zurückgestellt.
Das gesamte Team aus dem Schloss Charlottenburg wünscht Ihnen allen ein sonniges erholsames Wochenende.
Foto ©Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Kiez-Webteam Klausenerplatz Mierendorff-Kiez

29/10/2022
Schloss Charlottenburg: Oktobermorgen im Orangengarten
Bei einem Spaziergang durch den herbstlichen Schlossgarten gibt es auch an diesem Wochenende viel für Sie zu entdecken – zum Beispiel die verträumte Luiseninsel mit der Büste der 1810 verstorbenen Königin, den Karpfenteich, dem Theodor Fontane in seinen bis heute populären ›Wanderungen durch die Mark Brandenburg‹ ein literarisches Denkmal setzte – und sowohl das Hohenzollern- Mausoleum mit den Sarkophagen der Königin Luise, ihres Gatten sowie des ersten deutschen Kaiserpaares als auch den Neuen Pavillon mit seiner exquisiten Sammlung von Kunst der Schinkel-Zeit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
⭐ Das Mausoleum und der Neue Pavillon sind noch bis zum Reformationstag am 31. Oktober (‼️Sonderöffnung am Montag) von 10 bis 17.30 Uhr für Sie geöffnet.
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

28/10/2022
Das zerstörte Deckengemälde Antoine Pesnes im Weißen Saal
Das Schloss Charlottenburg war bis Mitte der 1960er Jahre nach den schweren Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges in wichtigen Teilen wiederhergestellt worden. Was das Äußere anbetrifft, erfolgte der Wiederaufbau zumeist orientiert an dem Zustand des 18. Jahrhunderts. Im Inneren wich die denkmalpflegerische Rekonstruktionen allerdings an verschiedenen Stellen von den Vorkriegszuständen ab.
Spätestens 1965 begannen schließlich die Überlegungen bezüglich der Rekonstruktion oder modernen Interpretation der im November 1943 völlig vernichteten Deckenmalerei im Weißen Saal des Neuen Flügels. Das um 1745 entstandene Deckengemälde ›Das Hochzeitsmahl von Peleus und Thetis‹ von Antoine Pesne (1683-1757) war in eine scheinperspektivische Voutenmalerei von Friedrich Wilhelm Höder (1713-1768) eingebettet.
Diese opulente Voutenmalerei Höders mit Blumengirlanden, Rocaillen und vier wuchtigen Bildkartuschen in der jeweiligen Mitte aller vier Seiten wurde von Herbert Sommerfeld (*1904) bis 1969 mit Ausnahme der figürlichen Darstellungen in den Kartuschen anhand der von Peter Cürlis (1924-1997) noch im Herbst 1943 angefertigten Farbaufnahmen rekonstruiert.
Die Deckengewölbe des Weißen Saales und der angrenzenden Goldenen Galerie wurden im Rahmen des Wiederaufbaues während der 1950er Jahre aus Kostengründen etwa zwanzig Zentimeter niedriger als die originale Höhe ausgeführt. Daher ist optische Gesamtwirkung beider friderizianischen Festsäle sichtbar beeinträchtigt. Aus diesem Grund kam der Rekonstruktion der perspektivischen Voutenmalerei Höders im Weißen Saal große Bedeutung zu: Bereits im 18. Jahrhundert diente sie dazu, eine größerer Höhe des Raumes vorzutäuschen, während das Deckengemälde Pesnes mit seinem imaginierten Blick in den Himmel den Saal nach oben öffnete. Durch die bei der Rekonstruktion nun verringerte Raumhöhe ist die Fläche für das Deckenbild bei gleicher Breite der Voute kleiner als ursprünglich.
Eine weitgehend originalgetreue Rekonstruktion des zerstörten Deckengemäldes wurde vor allem von Seiten der Berliner Denkmalpflege dennoch zunächst erwogen. Da jedoch keinerlei Unterlagen aus der Entstehungszeit oder Farbaufnahmen aus der Zeit vor der Zerstörung vorhanden waren, beauftragte die Schlösserverwaltung im Ergebnis einer bereits seit dem Ende der 1950er Jahre unter teilweiser Beteiligung der Berliner Öffentlichkeit äußerst kontrovers geführten Diskussion den renommierten Maler Hann Trier 1972 mit einer abstrakten Paraphrase des ursprünglichen Deckengemäldes.
Doch was zeigte das 1943 untergegangene Deckengemälde Antoine Pesnes im von Friedrich dem Großen als Fest- und Speisesaal genutzten Weißen Saal? ›Das Hochzeitsmahl von Peleus und Thetis‹ wurde wegen seiner zahlreichen allegorischen Bezüge immer wieder in der bildenden Kunst dargestellt. Peleus ist ein griechischer König aus Thessalien, seine Braut Thetis ist eine Meeresnymphe und die schönste Tochter des Meeresgottes Nereus. Thetis wird Peleus, einem sterblichen Menschen, aufgrund einer Prophezeiung von den Göttern als Gemahlin bestimmt. Zu dem Festessen anlässlich der Vermählung waren bis auf Eris, die Göttin der Zwietracht, alle olympischen Götter eingeladen. Eris schleuderte aus Rache für diese Missachtung einen goldenen Apfel mit der Aufschrift ›der Schönsten‹ auf die Festtafel. Dieser durch die Worte regelrecht ›vergiftete‹ Apfel führte zu einem erbitterten Streit zwischen den Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite, der letztlich den Trojanischen Krieg auslöste.
Warum wünschte Friedrich II. diese allegorische Darstellung an der Decke seines Speisesaales? Die hier an der königlichen Festtafel Versammelten verkörpern die Götter, der König steht für den obersten Gott Zeus. Die hauptsächliche Botschaft des Gemäldes konnte in etwa so verstanden werden: Die Verstrickungen in sinnliche irdische Liebe bringen stets Konflikte mit sich und führen zum Krieg. Daher ist für die der Aufklärung verpflichteten Menschen die Mäßigung körperlicher Lüste und Freuden erforderlich – der Körper und das Herz sollen sich dem Geist, der Vernunft, unterordnen. Doch wie so oft verbirgt sich hinter der Nachricht eine weitere Nachricht: Mit diesem Deckengemälde spielte König Friedrich II. auf die beiden gegen das als übermächtig geltende Österreich (das für Troja steht) zwischen 1740 und 1745 geführten Schlesischen Kriege an, die Preußen und seinen Verbündeten (die die Griechen symbolisieren) den Sieg und Preußen erheblichen territorialen Zugewinn gebracht hatten.
In unserer aktuellen Sonderausstellung können Sie noch bis zum 31. Oktober mehr über die spannende Geschichte rund um das Deckengemälde im Weissen Saal, die Entwürfe verschiedener Künstler für die Rekonstruktion des Deckenbildes und den in aller Öffentlichkeit ausgefochtenen ›Berliner Denkmalstreit‹ erfahren. Die Ausstellung ist von 10 bis 17.30 Uhr für Sie geöffnet.
Text © Thomas Weiberg, Fotos © SPSG
Adresse
Spandauer Damm 10-22
Berlin
14059
Öffnungszeiten
Dienstag | 10:00 - 16:30 |
Mittwoch | 10:00 - 16:30 |
Donnerstag | 10:00 - 16:30 |
Freitag | 10:00 - 16:30 |
Samstag | 10:00 - 16:30 |
Sonntag | 10:00 - 16:30 |
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🎄Liebe Freundinnen und Freunde, ab morgen wird der Charlottenburger Adventskalender 2021 nach und nach seine Türchen für Sie öffnen. In diesem Jahr werden wir Ihnen nochmals unsere interessantesten Beiträge des zu Ende gehenden Jahres, Empfehlungen des ›Charlottenburger Hofkochs‹ für die weihnachtliche Bäckerei und viele Anregungen für Ihre Schlossentdeckungen präsentieren. Lassen Sie sich überraschen... Wir wünschen Ihnen allen eine ruhige Vorweihnachtszeit mit vielen schönen Momenten.🎅 🎄Ihr Team aus dem Schloss Charlottenburg #berlin #adventszeit #SchlossGenuss #Dezember2021 #kulturBB #schlosscharlottenburg #charlottenburg #sharingheritage #weihnachtszeit #CouchKultur #digitalesmuseum #museumdigital #lebendigesMuseum #geschichte #geschichteerleben #museenentdecken #Museumsfromhome #museumfromhome #kulturimNetz #kulturdigital #digitalekultur #DezemberinBerlin #advent2021 #weihnachten2021 Schloss Charlottenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Schloss Charlottenburg, 20. November um 15 Uhr: Antoine Watteau – Künstler und Stilikone Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung Vor 300 Jahren starb der französische Maler Antoine Watteau (1684-1721). Sein Nachruhm lebt bis heute fort. Warum sind die Bildmotive Watteaus so populär geworden und warum haben sie nicht nur auf die Malerei, sondern auch auf das Kunsthandwerk großen Einfluss genommen? Bei einem Rundgang mit der Kuratorin der Ausstellung im Charlottenburger Neuen Flügel werden die wichtigsten Protagonisten dieser Erfolgsgeschichte vorgestellt. Dabei begeben Sie sich auf eine Zeitreise der besonderen Art, in der sich der Bogen vom Laden des Kunsthändlers Edme-François Gersaint auf dem Pont Notre Dame in Paris bis in das Modeatelier von Vivienne Westwood in London spannt. Gleichzeitig erfahren die Besucherinnen und Besucher, warum der preußische König Friedrich II. eine wichtige Rolle dabei spielte, die Werke Watteaus in Preußen bekannt zu machen und sich der Maler Watteau zu einer Stilikone des königlichen Hofes entwickeln konnte. ⭐Treffpunkt: 20. 11. um 15 Uhr Gruppenkasse (im Ehrenhof links) ⭐Preise und Ticket: 18 Euro / ermäßigt 14 Euro Die Tickets buchen Sie digital im Ticketshop: https://tickets.spsg.de ⭐Für die Teilnahme an einer Veranstaltung in Innenräumen der Berliner Schlösser (inkl. Familien-, Sonderführungen oder Workshops) gilt der Nachweis eines negativen Testergebnisses, einer vollständigen Impfung oder einer Genesung (3G-Regel) sowie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zu 6 Jahren sowie Schülerinnen und Schüler. Bitte beachten Sie darüber hinaus die derzeit gültigen Abstands- und Hygieneregeln. #Kulturbb #sharingheritage #schlossgenuss #Berlin #Schlosscharlottenburg #charlottenburg #ausstellung #ausstellungen #watteau #antoinewatteau #lebendigesMuseum #Museenerleben #geschichteerleben #rokoko #friedrichdergroße

Schloss Charlottenburg, 6. November um 15 Uhr: Antoine Watteau – Künstler und Stilikone Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung Vor 300 Jahren starb der französische Maler Antoine Watteau (1684-1721). Sein Nachruhm lebt bis heute fort. Warum sind die Bildmotive Watteaus so populär geworden und warum haben sie nicht nur auf die Malerei, sondern auch auf das Kunsthandwerk großen Einfluss genommen? Bei einem Rundgang mit der Kuratorin der Ausstellung im Charlottenburger Neuen Flügel werden die wichtigsten Protagonisten dieser Erfolgsgeschichte vorgestellt. Dabei begeben Sie sich auf eine Zeitreise der besonderen Art, in der sich der Bogen vom Laden des Kunsthändlers Edme-François Gersaint auf dem Pont Notre Dame in Paris bis in das Modeatelier von Vivienne Westwood in London spannt. Gleichzeitig erfahren die Besucherinnen und Besucher, warum der preußische König Friedrich II. eine wichtige Rolle dabei spielte, die Werke Watteaus in Preußen bekannt zu machen und sich der Maler Watteau zu einer Stilikone des königlichen Hofes entwickeln konnte. ⭐Treffpunkt: 6. 11. um 15 Uhr Kasse Neuer Flügel ⭐Preise und Ticket: 18 Euro / ermäßigt 14 Euro Die Tickets buchen Sie digital im Ticketshop: https://tickets.spsg.de ⭐Für die Teilnahme an einer Veranstaltung in Innenräumen der Berliner Schlösser (inkl. Familien-, Sonderführungen oder Workshops) gilt der Nachweis eines negativen Testergebnisses, einer vollständigen Impfung oder einer Genesung (3G-Regel) sowie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zu 6 Jahren sowie Schülerinnen und Schüler. Bitte beachten Sie darüber hinaus die derzeit gültigen Abstands- und Hygieneregeln. #Kulturbb #sharingheritage #schlossgenuss #Berlin #Schlosscharlottenburg #charlottenburg #ausstellung #ausstellungen #watteau #antoinewatteau #lebendigesMuseum #Museenerleben #geschichteerleben #rokoko #friedrichdergroße

Schloss Charlottenburg, 23. Oktober 15 Uhr: Antoine Watteau – Künstler und Stilikone Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung Vor 300 Jahren starb der französische Maler Antoine Watteau (1684-1721). Sein Nachruhm lebt bis heute fort. Warum sind die Bildmotive Watteaus so populär geworden und warum haben sie nicht nur auf die Malerei, sondern auch auf das Kunsthandwerk großen Einfluss genommen? Bei einem Rundgang mit der Kuratorin der Ausstellung im Charlottenburger Neuen Flügel werden die wichtigsten Protagonisten dieser Erfolgsgeschichte vorgestellt. Dabei begeben Sie sich auf eine Zeitreise der besonderen Art, in der sich der Bogen vom Laden des Kunsthändlers Edme-François Gersaint auf dem Pont Notre Dame in Paris bis in das Modeatelier von Vivienne Westwood in London spannt. Gleichzeitig erfahren die Besucherinnen und Besucher, warum der preußische König Friedrich II. eine wichtige Rolle dabei spielte, die Werke Watteaus in Preußen bekannt zu machen und sich der Maler Watteau zu einer Stilikone des königlichen Hofes entwickeln konnte. ⭐Treffpunkt: 23. 10. um 15 Uhr Kasse Neuer Flügel ⭐Preise und Ticket: 18 Euro / ermäßigt 14 Euro Die Tickets buchen Sie digital im Ticketshop: https://tickets.spsg.de ⭐Für die Teilnahme an einer Veranstaltung in Innenräumen der Berliner Schlösser (inkl. Familien-, Sonderführungen oder Workshops) gilt der Nachweis eines negativen Testergebnisses, einer vollständigen Impfung oder einer Genesung (3G-Regel) sowie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zu 6 Jahren sowie Schülerinnen und Schüler. Bitte beachten Sie darüber hinaus die derzeit gültigen Abstands- und Hygieneregeln. #Kulturbb #sharingheritage #schlossgenuss #Berlin #Schlosscharlottenburg #charlottenburg #ausstellung #ausstellungen #watteau #antoinewatteau #lebendigesMuseum #Museenerleben #geschichteerleben #rokoko #friedrichdergroße Stiftung Preußische Schlösser und Gärte

Antoine Watteau – ein Künstlerleben (3. Teil) Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste! Heute eröffnet unsere Ausstellung ›Antoine Watteau: Kunst – Markt – Gewerbe‹. Anlass ist der 300. Todestag des bedeutenden französischen Malers Antoine Watteau in diesem Jahr. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg würdigt ihn im Schloss charlottenburg mit einer dreimonatigen Sonderausstellung Es ist ein doppeltes Erinnern, denn zugleich wird auch eines der bekanntesten Gemälde Watteaus, das ›Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint‹, 300 Jahre alt. Der unheilbar an Tuberkulose erkrankte Künstler malte es nur wenige Wochen vor seinem Tod am 18. Juli 1721. Wer war jedoch jener Künstler, dessen Werke der preußische König Friedrich der Große so sehr schätzte, dass er immerhin 24 Gemälde Watteaus ankaufen ließ, um seine Appartements damit zu schmücken? Trotz seines künstlerischen Ruhms gelang es Watteau nicht, sich ab 1702 in Paris eine gesicherte Existenz zu schaffen. Seine Freunde, darunter der junge Kunsthändler Gersaint, der reiche Steuereinnehmer und Mäzen Pierre Crozat und Jean de Jullienne, ein erfolgreicher Fabrikant und Kunstförderer, waren durch Watteaus Gleichgültigkeit hinsichtlich seiner finanzielle Situation und seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes zunehmend beunruhigt. Im Jahr 1719 beschloss der wahrscheinlich schon länger an Tuberkulose erkrankte Antoine Watteau dann, nach London zu reisen. Eventuell wollte er dort Richard Mead konsultieren; Mead war seiner Zeit ein bekannter Arzt und außerdem ein Bewunderer der Arbeiten des Malers. Doch Heilung oder anhaltende Besserung seines Leidens fand Watteau auch in Londung nicht. Nach seiner Rückkehr nach Paris zu Beginn des Jahres 1721 verbrachte Watteau die letzten Monate seines Lebens dann in Nogent-sur-Marne auf dem Besitz von Philipe Le Fevre, der am königlichen Hof für die Organisation der höfischen Lustbarkeiten zuständig war.

Antoine Watteau: Kunst – Markt – Gewerbe Wir laden Sie ab dem 9. Oktober ein zu unserer Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg. Im Neuen Flügel erleben Sie nicht nur die glanzvollen Festsäle und Wohnräume Friedrichs des Großen mit der facettenreichen Präsentation zur Persönlichkeit des Königs und seiner Charlottenburger Hofhaltung, sondern nun auch eine Sonderausstellung, die dem von Preußens König sehr geschätzten französischen Maler Antoine Watteau und einem seiner berühmtesten Gemälde gewidmet ist. Am 18. Juli 2021 jährte sich der Todestag des französischen Malers Antoine Watteau (1684-1721) zum 300. Mal. Der Ruhm des schon zu Lebzeiten gefeierten Künstlers wirkt bis heute, seine Werke sind begehrte Sammelobjekte. Nach dem Louvre in Paris besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg die bedeutendste Gemäldesammlung dieses Künstlers. Unter dem Motto ›Kunst – Markt – Gewerbe‹ ehrt eine Sonderausstellung im Charlottenburger Neuen Flügel diesen herausragenden Maler des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Schau steht eines der Hauptwerke Watteaus: das ›Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint‹. 1746 von Friedrich dem Großen (1712-1786) erworben, gilt das Gemälde seit seiner Entstehung als ein Meisterwerk. Ursprünglich als Medium der Geschäftswerbung und als ›Aushängeschild‹ des Pariser Kunsthandels entstanden, regt das Bild bis heute aktuelle Fragen an, die die Vermarktung, den Handel, aber auch das Sammeln und die intellektuelle Auseinandersetzung mit Kunst betreffen. Die unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Französischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland stehende Ausstellung zeichnet ein facettenreiches Bild zu Watteau als Künstler und Stilikone, dessen Nachruhm mit dem Laden des Kunsthändlers Gersaint auf der Pariser Pont Notre Dame begründet wurde. Text und Foto © SPSG Öffnungszeiten: 9. Oktober 2021 bis 9. Januar 2022 Dienstag bis Sonntag zwischen 9 U
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Unsere Geschichte
Schloss Charlottenburg ist die größte noch erhaltene Schlossanlage der Hohenzollern in Berlin. Sie gehörte zu den Lieblingsorten von sieben Generationen preußischer Herrscher, die einzelne Räume und Gartenpartien immer wieder verändern und prachtvoll ausstatten ließen. Heute lässt sich hier der wechselnde Geschmack der zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohner und die sich verändernden Anforderungen an die zeremonielle und private Nutzung vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert nachvollziehen. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend wiederhergestellt und ausgestattet, ist die ehemalige Sommerresidenz eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Bundeshauptstadt. Das Schloss bietet originalgetreu eingerichtete Räume und Säle, beeindruckende Zimmerfluchten und hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken. Das Porzellankabinett und die Schlosskapelle zählen zu den Höhepunkten der prachtvollen barocken Paradeappartements im turmbekrönten, um 1700 entstandenen Alten Schloss. Errichtet wurde dieser zentrale Bau der großen Schlossanlage im Auftrag der geistreichen kunstsinnigen Königin Sophie Charlotte und ihres Ehemanns Friedrichs I. Im Neuen Flügel des Schlosses zieht das 1810 von Schinkel für Preußens legendäre Königin Luise eingerichtete Schlafzimmer Besucherinnen und Besucher ebenso an, wie die beiden Appartements Friedrichs des Großen mit ihrer exquisiten Sammlung französischer Gemälde des 18. Jahrhunderts, die die größte ihrer Art aussserhalb Frankreichs ist.
In den Räumen der Hoftafel- und Silberkammer werden unter anderem edle Porzellane und opulente Tafelaufsätze vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Höhepunkt sind hier die mit funkelnden Diamanten besetzten Schnupftabakdosen aus dem Besitz Friedrichs des Großen. Die Hoftafel- und Silberkammer ist bis auf weiteres geschlossen, wir werden Sie informieren, sobald neue Öffnungsmöglichkeiten absehbar sind.
Die Dauerausstellung ›Das preußische Königshaus. Eine Einführung in die Dynastie‹ im Obergeschoss des Alten Schlosses zeigt an ausgewählten Objekten in zunächst sechs Räumen den Aufstieg der Hohenzollern von den Nürnberger Burggrafen bis zu den deutschen Kaisern. Unsere Gäste entdecken hier bekannte und weniger geläufige Aspekte der preußischen Historie, erfahren allerlei über Angehörige der Herrscherfamilie und treffen dabei immer wieder auf bemerkenswerte Zeugnisse, die die Geschichte der Dynastie veranschaulichen. Die Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses ist bis auf weiteres geschlossen, wir werden Sie informieren, sobald neue Öffnungsmöglichkeiten absehbar sind.
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Bemerkungen
Berlins romantischster Weihnachtsmarkt in historischer Umgebung
🎅Der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt vor der illuminierten Hohenzollernresidenz gehört zu den schönsten in Berlin. Geboten werden anspruchsvolles Kunsthandwerk, kulinarische und musikalische Leckerbissen sowie Überraschungen für Kinder.
⭐Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag | 14–22 Uhr
Freitag bis Sonntag | 12–22 Uhr
25./26.12. | 12–20 Uhr
Heiligabend geschlossen
In Kooperation mit dem werbeteam berlin
Weitere Informationen: www.wvdsc.de
👑Königin Luise empfängt Staatsbesuch und Kammerzofe Sophie hat ein Problem: Alle am Hof müssen zusammenarbeiten und ein Fest planen, das der Würde der hohen Gäste entspricht. Was können der Küchenmeister, die Hofschneiderin, der Erzieher und andere zum Fest beitragen? Und was können sie tun, um dem Wunsch der Königin nach „etwas völlig Neuem“ gerecht zu werden?
👑Sophie fühlt sich überfordert, denn die Koordination der eigensinnigen Hofbeamten wäre eigentlich Aufgabe ihrer Herrin. Die Oberhofmeisterin liegt jedoch mit einem Schnupfen im Bett… Zum Glück können die Spielteilnehmer:innen helfen: Sie übernehmen die Rollen der verschiedenen Hofbeamten und finden auf dem Rundgang durch Schlossräume und Säle heraus, was sie für das Fest neu entwickeln können.
⭐️Das Spiel ist als Rallye angelegt. Die Familien werden ab 13 Uhr am Eingang einzeln von der Kammerzofe begrüßt, erhalten Aufgabenblätter und gehen selbstständig durch den Neuen Flügel. Kinder sollten schon lesen können oder brauchen die Unterstützung ihrer Eltern.
⭐️Das Spiel kann im angegebenen Startzeitraum (13 bis 15.30 Uhr) jederzeit begonnen werden und dauert etwa eine Stunde. Da die Familien aufgrund der geltenden Hygieneregeln einzeln betreut werden, kann es zu Wartezeiten kommen. Teilnahme von Erwachsenen nur in Begleitung von Kindern. Wir bitten um Verständnis!
Mehr Informationen und Tickets hier: https://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/glanz-und-gloria-festplanung-mit-der-kammerzofe-sophie/event/tid/8454/
Foto © SPSG
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Mierendorff-Kiez Kiez-Webteam Klausenerplatz
Führungsreihe mit Schlossleiter Rudolf G. Scharmann, SPSG
Friedrich Wilhelm III. ist einer der weniger bekannten preußischen Könige und steht im Schatten seiner bis heute populären Ehefrau Luise. Dennoch war er es, der Preußens Geschicke vom Napoleonischen Zeitalter bis zur Biedermeierzeit lenkte und damit durch eine politisch und kulturell höchst bewegte Epoche. Seinen künstlerischen Vorlieben folgend, begeben wir uns anlässlich seines 250. Geburtstages und 180. Todestages im Jahr 2020 auf Spurensuche im Schloss und Garten Charlottenburg und versuchen, den Menschen hinter dem Amt zu erkunden.
Neben Historiendarstellungen aus der preußischen Geschichte, Landschafts- und Schlachtengemälden interessierte sich Friedrich Wilhelm III. besonders für Architektur- und Vedutenmalerei. Bedeutende Künstler dieses Gemäldegenres, darunter Eduard Gaertner, erfreuten sich der besonderen Wertschätzung des Königs.
In Kooperation mit der VHS City-West
Wann: 16. November um 15 Uhr
Treffpunkt: Gruppenkasse im Ehrenhof (linker Flügel)
Preise: 12 Euro / ermäßigt 8 Euro
Anmeldung: 030.3 20 91-0 (von 9 bis 16 Uhr) oder per Email:
[email protected])spsg.de
Barrierefreiheit: Die Führung ist für Rollstühle geeignet.
Schloss Charlottenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Schloss Paretz Kulturlandschaft Mecklenburg Strelitz
⭐Wir freuen uns auf Ihren Besuch – von Dienstag bis Sonntag ab 10 Uhr.
Foto © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Die 1746 vollendete Goldene Galerie im Neuen Flügel gilt als bedeutendste Schöpfung des Friderizianischen Rokokos und gehört zu den schönsten Fest- und Gartensälen dieser Epoche in Deutschland. Der Gesamtentwurf der Dekoration stammt von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, für die Detailierung der Ornamente war der in Paris und Italien geschulte ›Surintendent des Ornements‹ Johann August Nahl (Vater) verantwortlich. Das Treppenhaus sowie die beiden Festräume Weißer Saal (Speisesaal) und Goldene Galerie (Festsaal) vermitteln zwischen den beiden Appartements König Friedrichs II., der bis 1742 ausgestatteten und ursrünglich zwölf Räume umfassenden Ersten Wohnung des Königs westlich des Treppenhauses und der für ihn ab 1747 eingerichteten, nur aus vier Räumen bestehenden, intimen Zweiten Wohnung an der Ostspitze des Neuen Flügels.
⭐️Die Wohnräume Friedrichs des Großen im Neuen Flügel sind in der Wintersaison von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 16.30 Uhr für Sie geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Foto Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Mierendorff-Kiez Kiez-Webteam Klausenerplatz
👑Königin Luise empfängt Staatsbesuch und Kammerzofe Sophie hat ein Problem: Alle am Hof müssen zusammenarbeiten und ein Fest planen, das der Würde der hohen Gäste entspricht. Was können der Küchenmeister, die Hofschneiderin, der Erzieher und andere zum Fest beitragen? Und was können sie tun, um dem Wunsch der Königin nach „etwas völlig Neuem“ gerecht zu werden?
👑Sophie fühlt sich überfordert, denn die Koordination der eigensinnigen Hofbeamten wäre eigentlich Aufgabe ihrer Herrin. Die Oberhofmeisterin liegt jedoch mit einem Schnupfen im Bett… Zum Glück können die Spielteilnehmer:innen helfen: Sie übernehmen die Rollen der verschiedenen Hofbeamten und finden auf dem Rundgang durch Schlossräume und Säle heraus, was sie für das Fest neu entwickeln können.
⭐️Das Spiel ist als Rallye angelegt. Die Familien werden ab 13 Uhr am Eingang einzeln von der Kammerzofe begrüßt, erhalten Aufgabenblätter und gehen selbstständig durch den Neuen Flügel. Kinder sollten schon lesen können oder brauchen die Unterstützung ihrer Eltern.
⭐️Das Spiel kann im angegebenen Startzeitraum (13 bis 15.30 Uhr) jederzeit begonnen werden und dauert etwa eine Stunde. Da die Familien aufgrund der geltenden Hygieneregeln einzeln betreut werden, kann es zu Wartezeiten kommen. Teilnahme von Erwachsenen nur in Begleitung von Kindern. Wir bitten um Verständnis!
Mehr Informationen und Tickets hier: https://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/glanz-und-gloria-festplanung-mit-der-kammerzofe-sophie/event/tid/8454/
Foto © SPSG
Mierendorff-Kiez Kiez-Webteam Klausenerplatz Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Wollte Sophie Charlotte an ihrem Musenhof vor den Toren Berlins tatsächlich das ›Warum des Warum‹ ergründen? Griff die Königin während der Krönungszeremonie 1701 wahrhaftig in ihre Tabatière, um eine Prise Tabak zu schnupfen? Wer war eigentlich diese selbstbewusste brandenburgische Kurfürstin und erste preußische Königin Sophie Charlotte?
Geboren wurde Prinzessin Sophie Charlotte am 30. Oktober 1668 auf dem Schloss im heutigen Bad Iburg. Ihr Vater Ernst August, der Fürstbischof von Osnabrück, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Calenberg und spätere Kurfürst von Braunschweig und Lüneburg (Hannover), verheiratete seine Tochter mit gerade einmal sechzehn Jahren 1684 aus politisch-dynastischen Gründen mit dem bereits verwitweten brandenburgischen Kurprinzen Friedrich. Es war wohl eine Ehe ›zweiter Wahl‹, denn der machtbewusste Aufsteiger Ernst August hatte zunächst über Verwandte am französischen Hof sondieren lassen, ob seine Tochter als Gemahlin für den künftigen König von Frankreich infrage komme. Doch Ludwig XIV. wollte seinen Sohn lieber mit einer katholischen Prinzessin verheiraten... Dennoch konnte sich die Verbindung Sophie Charlottes mit dem Kurprinzen von Brandenburg für den weiteren Aufstieg ihrer Eltern nützlich erweisen.
Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war aus dynastischen Erwägungen an der Verheiratung seines ältesten Sohnes mit einer Prinzessin aus der mächtigsten protestantischen Fürstenfamilie Norddeutschlands, die zudem über verwandtschaftliche Beziehungen zu den wichtigsten europäischen Höfen verfügte, nach einigem Zögern interessiert.
Eine Liebesheirat war es also zwischen Hohenzollern und Welfen nicht, und so gingen der ruhige Friedrich und die lebenshungrige Sophie Charlotte bald getrennte Wege. Drei Kinder gingen aus der Verbindung hervor, doch nur der zweite Sohn sollte überleben; die eheliche Gemeinschaft war wohl nach der Geburt des Thronfolgers Friedrich Wilhelm, des späteren Soldatenkönigs, 1688 beendet. Einige der wenigen erhaltenen Briefe Sophie Charlottes werfen denn auch ein grelles Licht auf das zunehmend in formelhaftem Prunk erstarrte Leben des brandenburgisch-preußischen Hofes.
Dieser pompös inszenierten Hofhaltung ihres Gemahls versuchte sich Sophie Charlotte mehr und mehr zu entziehen: Seit 1695 entstand vor den Toren Berlins für die Kurfürstin ihr Sommersitz – das kleine Schloss Lietzenburg, Sophie Charlotte installierte dort einen in seiner politischen Bedeutung lange unterschätzten Musenhof mit philosophischen Disputationen, Aufführungen italienischer Opern und heiteren Festen. Der Kurfürst kam nur dann nach Lietzenburg, wenn er tatsächlich eingeladen war – so zum Beispiel zur Einweihung des Schlosses im Sommer 1699. Bei solchen Gelegenheiten wurden dann übermütige Maskeraden, damals Wirtschaften genannt, veranstaltet, bei denen Sophie Charlotte schon einmal als Gärtnerin verkleidet erschien, während ihr Ehemann als Matrose kostümiert war.
Sophie Charlotte war eine hochgebildete gefeierte Schönheit. Sie sprach außer Deutsch fließend Italienisch, Französisch und Englisch; sie zog italienische Komponisten und Musiker ebenso an ihren Lietzenburger Hof wie auch den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz, den sie bereits vom Hof ihrer ausgesprochen ambitionierten Mutter Kurfürstin Sophie in Hannover kannte. Leibniz blieb ihr zeitlebens verbunden und war immer wieder zu Gast in Lietzenburg. Beide führten intensive philosophische Disputationen, gemeinsam setzten sie sich für die Gründung der (Königlichen) Akademie der Wissenschaften ein, die dann auch am 11. Juli 1700 im Vorgriff auf die wenig später erfolgende Krönung von Kurfürst Friedrich III. gegründet wurde.
Nach der Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen im Januar 1701, die einen erheblichen Zugewinn an Prestige und Macht bedeutete, wurde Sophie Charlottes kleines Schloss dann nach französischem Vorbild zu einer repräsentativen gemeinsamen Sommerresidenz des Herrscherpaares ausgebaut. Doch die Vollendung dieses ›preußischen Versailles‹ erlebte die Königin nicht mehr. Sophie Charlotte verstarb am 1. Februar 1705 während eines Besuches ihrer Eltern im hannoverschen Leineschloss an einer Halsentzündung. Der Überlieferung nach soll die Königin auf dem Sterbebett geäußert haben, ihr baldiger Tod würde ihrem Ehemann die Gelegenheit zu größter Prachtentfaltung bieten. So kam es denn auch...
Der Leichnam der Königin wurde zunächst einbalsamiert. Dann erfolgte auf einem Schaubett die öffentliche Aufbahrung. Erst am 9. März 1705, nach der Errichtung aufwendiger barocker Funeralarchitekturen an den verschiedenen Stationen des Trauerzuges, erfolgte die feierliche Überführung Sophie Charlottes unter Führung des Oberhofmarschalls Graf von Wittgenstein nach Berlin. Der Weg führte über Gardelegen, Wolmirstedt, Magdeburg, Loburg, Ziesar, Brandenburg, Nauen und Spandau nach Berlin. Am 22. März erreichte der Trauerzug schließlich die Residenz, wo der Sarg mit dem Leichnam der verewigten Königin im damaligen Dom in das prunkvolle Castrum Doloris (eine speziell nur für die Aufbahrung errichtete temporäre Trauerburg vor dem Altar) eingesetzt wurde. Erst am 28. Juni 1705 fand mit einer pompösen Zeremonie die Beisetzung Sophie Charlottes in der Hohenzollern-Gruft des Domes statt.
Kein geringerer als der berühmte Bildhauer Andreas Schlüter schuf den Prunksarg für Königin Sophie Charlotte, der bis heute im Berliner Dom zu sehen ist. In einer ergreifenden Geste trägt der Knochenmann die Königin in das Buch des Lebens ein und entreißt die Verewigte auf diese Weise der vergessenden Vergänglichkeit.
König Friedrich I. benannte bald nach dem Tod Sophie Charlottes das Schloss Lietzenburg in Charlottenburg um und verwandelte die gemeinsame Sommerresidenz in einen glanzvollen dynastischen Memorialbau, in dem es überall Verweise auf die Verstorbene und ihre Herkunft aus dem Welfenhaus gab. Der Höhepunkt dieser genealogisch-dynastischen Instrumentalisierung ist die Darstellung der Himmelfahrt Mariens in der Charlottenburger Schlosskapelle, bei der die Gottesmutter die Gesichtszüge Sophie Charlottes trägt.
Für Sophie Charlottes Nachruhm sorgte auch ihr Enkel Friedrich der Große, der der Großmutter in seiner Geschichte des Hauses Brandenburg ein recht parteiisches Denkmal setzte und ihr Interesse an Theater, Musik und Philosophie stark hervorhob, während er die Leistungen seines Großvaters eher geringschätzig abhandelte. Auf diese Weise stellte sich der Enkel in die Nachfolge der intellektuellen Großmutter und betonte sein philosophisches Königtum.
Gottfried Wilhelm Leibniz schrieb über Königin Sophie Charlotte nach ihrem Tod: »...Die Königin besaß eine unglaubliche Kenntnis auch auf abgelegenen Gebieten und einen außerordentlichen Wissensdrang, und in unseren Gesprächen trachtete sie danach, diesen immer mehr zu befriedigen, woraus eines Tages ein nicht geringer Nutzen für die Allgemeinheit erwachsen wäre, wenn sie der Tod nicht dahingerafft hätte.«
Text und Fotos © Thomas Weiberg
Schloss Charlottenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg