Unsere Geschichte
Schloss Charlottenburg ist die größte noch erhaltene Schlossanlage der Hohenzollern in Berlin. Sie gehörte zu den Lieblingsorten von sieben Generationen preußischer Herrscher, die einzelne Räume und Gartenpartien immer wieder verändern und prachtvoll ausstatten ließen.
Heute lässt sich hier der wechselnde Geschmack der zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohner und die sich verändernden Anforderungen an die zeremonielle und private Nutzung vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert nachvollziehen. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend wiederhergestellt und ausgestattet, ist die ehemalige Sommerresidenz eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Bundeshauptstadt.
Das Schloss bietet originalgetreu eingerichtete Räume und Säle, beeindruckende Zimmerfluchten und hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken. Das Porzellankabinett und die Schlosskapelle zählen zu den Höhepunkten der prachtvollen barocken Paradeappartements im turmbekrönten, um 1700 entstandenen Alten Schloss. Errichtet wurde dieser zentrale Bau der großen Schlossanlage im Auftrag der geistreichen kunstsinnigen Königin Sophie Charlotte und ihres Ehemanns Friedrichs I. Im Neuen Flügel des Schlosses zieht das 1810 von Schinkel für Preußens legendäre Königin Luise eingerichtete Schlafzimmer Besucherinnen und Besucher ebenso an, wie die beiden Appartements Friedrichs des Großen mit ihrer exquisiten Sammlung französischer Gemälde des 18. Jahrhunderts, die die größte ihrer Art aussserhalb Frankreichs ist.
In den Räumen der Hoftafel- und Silberkammer werden unter anderem edle Porzellane und opulente Tafelaufsätze vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Höhepunkt sind hier die mit funkelnden Diamanten besetzten Schnupftabakdosen aus dem Besitz Friedrichs des Großen. Die Hoftafel- und Silberkammer ist bis auf weiteres geschlossen, wir werden Sie informieren, sobald neue Öffnungsmöglichkeiten absehbar sind.
Die Dauerausstellung ›Das preußische Königshaus. Eine Einführung in die Dynastie‹ im Obergeschoss des Alten Schlosses zeigt an ausgewählten Objekten in zunächst sechs Räumen den Aufstieg der Hohenzollern von den Nürnberger Burggrafen bis zu den deutschen Kaisern. Unsere Gäste entdecken hier bekannte und weniger geläufige Aspekte der preußischen Historie, erfahren allerlei über Angehörige der Herrscherfamilie und treffen dabei immer wieder auf bemerkenswerte Zeugnisse, die die Geschichte der Dynastie veranschaulichen. Die Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses ist bis auf weiteres geschlossen, wir werden Sie informieren, sobald neue Öffnungsmöglichkeiten absehbar sind.
Bemerkungen
Friedrich Rudolph Ludwig Reichsfreiherr von Canitz: Sonett auf das das Neue Jahr
So bleibt auf ewig nun das alte Jahr zurücke:
Wie teilt der Sonnen Lauf so schnell die Zeiten ab!
Wie schleppet uns so bald das Alter in das Grab!
Das heißt wohl schlecht gelebt die kurzen Augenblicke,
In welchen viel Verdruß, vermischt mit schlechtem Glücke,
Und lauter Unbestand sich zu erkennen gab!
Das heißt wohl schlecht gewohnt, wenn uns der Wander-Stab
Nie aus den Händen kommt; Wenn wir durch List und Stricke
Hinstraucheln in der Nacht, da wenig Licht zu sehn,
Und Licht, dem allemal nicht sicher nachzugehn!
Denn, so der Höchste nicht ein eignes Licht will weisen,
Das, wenn wir uns verwirrt, uns Sinn und Auge rührt,
Ist alles Licht ein Licht, das zur Verdamnis führt!
O gar zu kurze Zeit! O gar zu schweres Reisen!
Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz (1654 - 1699) war ein in Berlin geborener Verwaltungsbeamter, Diplomat und Schriftsteller. Nach einer für junge Adlige damals üblichen ›Grand tour‹, die ihn ab 1775 durch mehrere europäische Länder führte und ihn mit Gelehrten und Fürsten bekannt machte, stand Canitz seit 1677 als Kammerjunker am brandenburgischen Hof im Dienst Kurfürst Friedrich Wilhelms, bekleidete von Canitz seit 1680 verschiedene Posten in der Verwaltung des Landes und schlug dann eine diplomatische Laufbahn ein.
So war er an verschiedenen kurbrandenburgischen Gesandtschaften tätig und vertrat am Wiener Kaiserhof, an dem er zeitweilig sogar als Gesandter akkreditiert war, erfolgreich die Interessen seines Landes. Kurfürst Friedrich III. ernannte ihn schließlich zum Wirklichen Geheimen Rat, und 1698 erhob Kaiser Leopold I. Canitz für seine Verdienste in den Reichsfreiherrenstand.
1699 nahm er als bevollmächtigter Minister des Kurfürsten in Den Haag an den internationalen Verhandlungen über die umstrittene spanische Erbfolge nach dem zu erwartenden Tod des kinderlosen spanischen Königs Karl II. teil. Diese wichtige diplomatische Mission markierte den Höhepunkt in Canitz' diplomatischen Tätigkeit; allerdings erkrankte er in Den Haag so schwer, dass er seine Teilnahme aufgeben und nach Brandenburg zurückkehren musste. Im August 1699 verstarb Friedrich Rudolf von Canitz auf seinem Gut Blumberg bei Berlin.
Canitz' Gedichte und Satiren waren von ihm selbst nicht nicht zur Veröffentlichung gedacht; sie erschienen ab 1700 posthum in verschiedenen Auflagen. Erst im 20. Jahrhundert erfuhr von Canitz als Lyriker eine gewisse Wertschätzung, wurden seine Verse als stilbildend für die barocke Dichtung im Vorfeld der Aufklärung angesehen.
Text und Foto © Thomas Weiberg
Neujahrsmorgen 2023: Blick über den Orangengarten auf das Schloss Charlottenburg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Schloss Caputh Schlossmuseum Oranienburg
🍀Das gesamte Team aus dem Schloss Charlottenburg wünscht Ihnen für das neue Jahr alles Gute, anregende Begegnungen, inspirierende Momente – sowie Lust auf spannende Geschichtsentdeckungen und Streifzüge durch die preußische Kultur(-Historie) in Berlins größtem Königsschloss.
✨Die barocken Paradekammern im Alten Schloss und der Neue Flügel mit den Wohn- und Festräumen Friedrichs des Großen sind auch am Neujahrstag bis 16.30 Uhr für Sie geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Fotos © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Kiez-Webteam Klausenerplatz Initiative Kiez Siemensstadt Mierendorff-Kiez
‼️Schloss Charlottenburg: Nur noch am 31. Dezember bis 14 Uhr geöffnet – die Silberkammer mit exquisitem Porzellan des preußischen Hofes aus drei Jahrhunderten und die Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses im Obergeschoss des Alten Schlosses.
‼️Bitte beachten Sie, dass ab dem 1. Januar 2023 die Silberkammer und die Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses bis auf weiteres wegen umfangreicher Umgestaltungsarbeiten geschlossen bleiben.
Fotos © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
⭐Schloss Charlottenburg: Noch bis zum 31. Dezember um 14 Uhr geöffnet – unsere Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses.
Bei Ihrem Streifzug durch die preußische Geschichte treffen Sie auf Kurfürsten, Königspaare und sogar eine Kaiserin. Sie erfahren was es mit dem Motto ›vom Fels zum Meer‹ auf sich hat, welche dynastischen Beziehungen die Hohenzollern mit halb Europa verbanden – und das Preußen sicherlich mehr war als nur die ›Pickelhaube‹.
⭐⭐Bitte beachten Sie, dass die Dauerausstellung zur Geschichte des preußischen Königshauses im Obergeschoss des Alten Schlosses ab dem 1. Januar 2023 bis auf weiteres wegen umfangreicher Umgestaltungsarbeiten geschlossen ist.
Fotos © Thomas Weiberg
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Kiez-Webteam Klausenerplatz Mierendorff-Kiez Initiative Kiez Siemensstadt
Schloss Charlottenburg: Noch bis zum 31. Dezember um 14 Uhr geöffnet – die Silberkammer
⭐Noch bis zum Sonnabend haben Sie die Gelegenheit zu einer glanzvollen Entdeckungsreise durch die Silberkammer mit ihren erlesenen Porzellanen, prunkvollen Tafelaufsätzen und einem ganz besonderen Stück preußischer Kulturgeschichte:
Das Kronprinzensilber – eine glanzvolle Besonderheit aus der Spätzeit der Monarchie
Zu den Höhepunkten fürstlicher Tafelkultur des beginnenden 20. Jahrhunderts gehört zweifellos der für das letzte preußisch- deutsche Kronprinzenpaar angefertigte aus zahlreichen Stücken bestehende silberne Tafelschmuck.
Am 4. September 1904 verlobten sich in Schloss Gelbensande, einem Sommersitz der Schweriner Großherzöge, Kronprinz Wilhelm von Preußen und Herzogin Cecilie zu Mecklenburg(-Schwerin). Bald nach diesem Ereignis, dem im Juni 1905 die glanzvoll inszenierte Vermählung des Paares folgen sollte, gab der preußische Städtetag, die Interessenvertretung der Städte, ein kostbares Hochzeitsgeschenk in Auftrag: Das Kronprinzensilber.
Gedacht zur glanzvollen Repräsentation am Hof des künftigen deutschen Kaiser- und preußischen Königspaares, umfasst das umfangreiche im Geschmack der Zeit gestaltete silberne Tafelservice 50 Gedecke und besteht aus insgesamt 2694 Teilen – neben Tellern gibt es Bestecksätze für diverse Speisen und Zwecke, Terrinen, Platten und Schüsseln, mehrere große Tafelaufsätze, umfangreichen Tafelschmuck, Gerätschaften, Kerzenleuchter und vieles mehr.
Die Namen der 414 Städte, in deren Namen dieses letzte Prunkservice für das preußische Herrscherhaus überreicht wurde, sind auf zwei von mächtigen Elefanten getragenen hohen silbernen Obelisken zu lesen. Diese Elefanten, entworfen von August Gaul – einem bekanntenTierbildhauer – waren als besonderer Abschluss der Dekoration zu beiden Seiten der Tafel gedacht und zeugen vom Selbstbewußtsein des preußischen Städtetages.
Viele der figürlichen Tafeldekorationen entwarf der Bildhauer Ignatius Taschner; doch auch damals sehr geschätzte Künstler wie Hugo Lederer, Fritz Klimsch, Ernst Wenck und Constantin Starck waren beteiligt. Somit gehört das Kronprinzensilber mit seinen neoklassizistischen Formen und Elementen des Jugendstils zu den bedeutenden künstlerischen Zeugnissen des Kunsthandwerks und der Bildhauerei in Deutschland kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
Die Hochzeit des Thronfolgerpaares fand bereits im Juni 1905 statt, doch erst neun Jahre später, im Jahr 1914, war das gesamte Prunkservice schließlich vollendet. Die kronprinzliche Tafel schmückte es indes nie – der Erste Weltkrieg, das Ende der Monarchie im November 1918 und die auch für die deutschen Fürstenfamilien turbulenten Jahre der Nachkriegszeit verhinderten das. Ein repräsentatives Silbersservice dieses Ausmaßes wurde nun nicht mehr benötigt. Letztlich erwarb 1928 der Magistrat von Berlin das Kronprinzensilber und präsentierte es der Öffentlichkeit seit 1932 im Berliner Schloss auf einer festlich gedeckten Tafel.
Seit 1995 befindet sich das Silber als Leihgabe des Landes Berlin nun im Schloss Charlottenburg, wo es zusammen mit zahlreichen anderen Porzellanen, Gläsern und Silberstücken einen anschaulichen Eindruck fürstlicher Tafelkultur am preußischen Hof aus drei Jahrhunderten vermittelt.
⭐⭐Bitte beachten Sie, dass die Silberkammer ab dem 1. Januar 2023 bis auf weiteres wegen umfangreicher Umgestaltungsarbeiten geschlossen ist.
Text und Fotos © Thomas Weiberg
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🎅🏻Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste, das gesamte Team aus dem Schloss Charlottenburg wünscht Ihnen allen geruhsame Festtage und ein erfülltes gutes Jahr 2023.
⭐Bitte beachten Sie, dass Berlins größtes Königsschloss und der Neue Pavillon am 24. und 25. Dezember geschlossen sind. Ab dem 26. Dezember sind wir wieder wie gewohnt zwischen 10 und 16.30 Uhr für Sie da. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Foto © Thomas Weiberg
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