Die Ausstellung "Wohnen im Westen" der Kunststiftung Poll entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zeitgeschichtlichen Archiv – ZGA und Portal Ideengeschichte. Die Ausstellung „Wohnen im Westen. Westberliner Baukultur im Spiegel des ‚Tagesspiegel‘ 1945 – 1989“ geht der Bildgeschichte der Westberliner Architektur und Wohnkultur anhan
d der im Tagesspiegel veröffentlichten Fotografien nach. Die Schau untersucht die zahlreichen Architekturdebatten und das zum Schlagwort werdende „moderne Wohnen“ in Westberlin in ihren besonderen Verbildlichungen durch die Pressefotografie in einem Massenmedium. Die Ausstellung zeigt, mit welchen Bildern zu welchen Themen eine Tageszeitung die Ideen und Ästhetiken der Moderne einem massenhaften Publikum der Nachkriegszeit näher brachte. Die Wandlungen dieses (Bild-) Journalismus über das moderne Bauen und Wohnen, so das Ergebnis eines Seminars zu dem Thema am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, sind auch das Kennzeichen eines sich wandelnden Selbst- und Weltbildes in Westberlin. Die aus dem Archiv des Tagesspiegels stammenden, von zahlreichen Spuren der redaktionellen Bearbeitung gekennzeichneten Fotografien erinnern zugleich an eine Ära des analogen Zeitungsmachens vor dem Zeitalter der Digitalisierung.