05/04/2012
ZHONG GALLERY ZEIGT
HÄUTEN – NEUE KUNST AUS CHINA
Eine Gruppenausstellung mit Wei Jia, Liu Wei, Chen Yufan, Jin Shi, Jia Aili, Qin Qi, Gao Shiqiang, Tu Hongtao, Kang Haitao, Zang Kunkun
Kurator: Xia Jifeng
27.04. – 23.06.2012
Eröffnung: 27.04.12, 18 Uhr
Die chinesische Galerie ZHONG eröffnet am 27. April die Gruppenausstellung 'Häuten'. Gezeigt werden zeitgenössische chinesische Künstler der so genannten 70er Generation, ausgewählt von dem in Peking ansässigen Kurator Xia Jifeng. Der Titel Häuten spielt auf die großen Veränderungen innerhalb der chinesischen Künstlerszene an, die sich als Reaktion auf politische Transformationen immer deutlicher zeigen. Mit dem Begriff Häuten ist hierbei der Prozess gemeint, bei dem Altes abgestreift wird und Neues zutage tritt. In der zeitgenössischen chinesischen Kunst lassen sich seit der Jahrtausendwende verstärkt Phasen des Häutens ausmachen, in denen eine neue Generation von Künstlern Ausdrucksformen und Stilmittel nutzt, die sich deutlich von denen vorheriger Generationen unterscheiden. In ihren Arbeiten zeigt sich ein neues Selbstbewusstsein einer chinesischen Kunst, die sich zunehmend vom Westen emanzipiert.
Vertreter dieser neuen Entwicklung werden unter dem Begriff 70er Generation subsummiert. Es sind Künstler, die nach 1970 geboren wurden und als erste von den neuen Freiheiten der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik profitierten. War die chinesische Kunstszene in den 80ern und 90ern noch stark durch den Blick auf westliche Entwicklungen und einer sehr politischen Kunstpraxis geprägt, so beschäftigt sich die Gegenwartskunst mehr mit sich selbst und den Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs. Viele Arbeiten verweisen auf die Schattenseiten der chinesischen Boom-Jahre, indem sie wachsende Existenzängste, soziale Isolation, Verzweiflung und Entfremdung thematisieren. Auch wenn heute noch viele chinesische Künstler auf westliche Kunst reagieren, so lässt sich deutlich erkennen, dass sich das Augenmerk der neuen Generation auf die eigene chinesische Geschichte lenkt, sowohl was die individuelle Erfahrungswelt betrifft, als auch die Herausformung einer spezifischen chinesischen Kunst.
Der Kurator der Ausstellung, Xia Jifeng (geb. 1969 in Zhejiang) ist Direktor des Iberia Center for Contemporary Art im 798 Kunstbezirk Beijing und in seiner journalistischen Tätigkeit unter anderem Chefredakteur der Zeitung Art in China. Seit den späten 80er-Jahren ist er als Schriftsteller, Dichter und Kurator in der chinesischen Kunstszene aktiv und organisierte zahlreiche Ausstellung zur chinesischen Gegenwartskunst.
Mit der ZHONG GALLERY eröffnete im Januar 2012 die erste Galerie für zeitgenössische Kunst in Europa, die von chinesischen Galeristen gegründet wurde. Auf Basis einer regelmäßig wechselnden Künstlerliste fungiert die Galerie als Schaufenster für chinesische Kunst in Berlin und legt zusätzlich einen Fokus auf den internationalen Austausch. So präsentiert die Galerie junge europäische Künstler in der chinesischen Kunstszene und fördert die Internationalisierung in beide Richtungen.