Pilecki-Institut

Pilecki-Institut Kultur- und Forschungsinstitut zum 20. Jahrhundert, Ostmitteleuropa und Polen
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Vor Kurzem im Pilecki-Institut, jetzt auf Youtube: die wichtige Doku „Uprooted“ über die Verschleppung ukrainischer Kind...
21/09/2023

Vor Kurzem im Pilecki-Institut, jetzt auf Youtube: die wichtige Doku „Uprooted“ über die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland.

Veranstaltung im Pilecki-Institut: https://youtu.be/MK6N2RUGBZY
Doku: https://youtu.be/cq2gEMhuDps?si=VYa6vMy-4EDCKAMK

Einer der Hauptprotagonisten der Doku, Oleksandr Kopyonkin, den die Russen nicht aus den besetzten Gebieten rauslassen wollten, saß an diesem Abend auch im Saal. Seine Mutter Tetiana nahm an der Podiumsdiskussion nach der Filmvorführung teil und erzählte darüber, wie schwierig es sich gestaltete, ihre Kinder zurückzuholen, über den 24.02.2022, über den Alltag unter ständigem russischen Beschuss und wie sie als Soldatin selber zur Waffe griff, um gegen die russische Besatzung zu kämpfen.

In der Doku werden die Recherchen von Olesia Bida, einer Journalistin von Kyiv Independent, live verfolgt. Sie enthüllen die Hintergründe der Zwangsdeportation ukrainischer Kinder nach Russland und in die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die als "Gruppe 31" bekannt ist und im Mai letzten Jahres aus dem heute besetzten Mariupol nach Russland gebracht wurden. Zu ihnen gehört Pylyp Holovnya, der gezwungen wurde, unter der Obhut der Familie von Maria Lvova-Belova, der Beauftragten des Präsidenten für die „Rechte der Kinder in Russland“, zu leben.

Viele ukrainische Familien riskieren ihr Leben, um ihre Kinder zurückzubringen. Manchen wird nahegelegt, sich in die von Russland besetzten Gebiete zu begeben, um von dort aus dann mit ihren Kindern nach Hause zu fahren. Nicht wenige verschwinden dann allerdings spurlos und kommen nie wieder zurück.

Wie bereits erwähnt, wird im Film wird die Geschichte von Oleksandr Kopyonkin gezeigt. Bei einem russischen Angriff wurde er verletzt und dann ins Krankenhaus in Donezk gebracht, von wo aus ihn russische Besatzungstruppen nicht mehr zu seinen Eltern ließen. Er sitzt jetzt im Rollstuhl, doch die Ärzte machen ihm Hoffnung, dass er bald wieder normal laufen kann. Zum Arzt ging er übrigens zusammen mit seiner Mutter, bei welcher er jetzt wieder lebt. Ein Einzelfall mit potenziellem Happyend unter Zigtausenden und bald womöglich Hundertausenden, denen ein solches Finale verwehrt bleibt.

Nach der Filmvorführung fand eine lebhafte Diskussion statt mit den Filmemachern, Journalisten und Zeugen von russischer Kinderverschleppung.

(Photos: Kateryna Tarabukina)

12/09/2023
Heute wird die Familie Ulma seliggesprochenJozef, Wiktoria und ihre 7 Kinder opferten ihr Leben, um 2 jüdischen Familien...
10/09/2023

Heute wird die Familie Ulma seliggesprochen

Jozef, Wiktoria und ihre 7 Kinder opferten ihr Leben, um 2 jüdischen Familien zu retten. Sie alle wurden 1944 von deutschen Soldaten erschossen.

Vor Kurzem fand bei uns eine Veranstaltung zu dem Thema statt.

Die polnischen Eheleute Ulma und ihre sieben Kinder wurden von deutschen Besatzern ermordet, weil sie Juden versteckt hatten. Jetzt wird die Familie selig gesprochen. Ein Präzedenzfall in der katholischen Kirche.

An unsere lieben Freunde aus der Ukraine 🇺🇦:Alles Gute zum Unabhängigkeitstag! Ihr seid heute der Beacon of Freedom im w...
24/08/2023

An unsere lieben Freunde aus der Ukraine 🇺🇦:

Alles Gute zum Unabhängigkeitstag!

Ihr seid heute der Beacon of Freedom im wahrsten Sinne des Wortes.

Polen und Kanada waren die ersten Länder, welche vor 32 Jahren die ukrainische Unabhängigkeit anerkannten.

Слава Україні!

Letzte freie Plätze für das Weiterbildungsseminar "Ein Archiv wichtiger als Leben" in Berlin!Für unser Weiterbildungssem...
23/08/2023

Letzte freie Plätze für das Weiterbildungsseminar "Ein Archiv wichtiger als Leben" in Berlin!

Für unser Weiterbildungsseminar über das Schicksal polnischer Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs vom 15.-17. September 2023 in Berlin gibt es noch wenige freie Plätze! Das Angebot richtet sich an Lehrkräfte in Schulen und Multiplikator:innen der außerschulischen Bildungsarbeit.

Zum Anmeldeformular: https://forms.gle/kQdQaw33qkYcH8sR6

Wir freuen uns über Ihre Anmeldungen zum Weiterbildungsseminar bis zum 28. August 2023.
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Bereits zu vierten Mal organisiert das Pilecki-Institut Berlin in Kooperation mit dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie das Weiterbildungsseminar "Ein Archiv wichtiger als Leben". Das Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen im Rahmen des Programms "Inspirierende Kultur" für 2022/23 gefördert.

Die Teilnahmebestätigungen und weitere Informationen erhalten Sie bis zum 31. August 2023.

Folgende Kosten werden übernommen:

Programmkosten
Mittagessen vom 15.-17. September 2023
Abendessen am letzten Tag des Programms

Die Kosten der Unterkunft in Berlin, sowie die Fahrtkosten nach Berlin können nicht übernommen werden.

Das Seminar findet in deutscher und polnischer Sprache mit Simultanübersetzung in die jeweils andere Sprache statt.

PROGRAMM DES SEMINARS IN BERLIN

15. September, Freitag

- Vorstellung der Publikation „Ein Archiv wichtiger als Leben. Das Geheimarchiv des Warschauer Ghettos" (2023)
- Vorstellung der Sammlungen und des Bildungsangebots des Pilecki-Instituts Berlin
- Workshop: „Analyse von Dokumenten aus dem Ringelblum-Archiv"
- Workshop: „Historische Fotos analysieren“

16. September, Samstag

- Workshop: „Ausgewählte Biografien der Mitglieder der Gruppe Oneg Shabbat“
- Workshop: „Einsatz des Portals DELET im Unterricht zum Thema Holocaust. Fotografien aus dem Ringelblum-Archiv"
- Führung durch die Sonderausstellung „Das Massaker von Wola in Warschau, 05.08.1944. Ein unbestraftes Verbrechen“
- Projektlabor

17. September, Sonntag

- Vortrag: „Der Auftakt zum Holocaust. Die Deportation von Juden mit polnischer Staatsbürgerschaft aus Deutschland (Polenaktion) und zukünftige Mitglieder der Gruppe Oneg Shabbat: Icchak Giterman, Emanuel Ringelblum, Rachel Auerbach"
- Führung durch die neue Dauerausstellung „Witold Pilecki. Im Widerstand gegen Hi**er und Stalin“ (u.V.)
- Abschiedsabendessen

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: [email protected]

Den Bericht zum letzten Weiterbildungsseminars in Warschau im Mai 2023 können Sie hier lesen: https://berlin.instytutpileckiego.pl/de/news/ein-archiv-wichtiger-als-leben-das-schicksal-der-polnischen



Welche Mechanismen und Systematik wendeten die N***s in ihrer Besatzungs- und Vernichtungspolitik in Polen an? Warum riskierten Menschen ihr Leben im Namen der Wahrheitsvermittlung? Was können wir aus der Erfahrung und der Erinnerung an diese gewaltvolle Geschichte für unsere Gegenwart und Zukunft lernen? Fragen zu historischen Ereignissen weisen oft eine erschreckende Aktualität auf. In der schulischen wie außerschulischen Bildungsarbeit stehen wir Lehrenden und Multiplikator:innen häufig vor der Herausforderung, die Geschichte mit der Gegenwart zu verbinden. Im Weiterbildungsseminar „Ein Archiv wichtiger als Leben“ wollen wir uns mit Ihnen über diese Herausforderungen austauschen und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir Sie mit unseren Angeboten in Ihrer Bildungsarbeit unterstützen können.

Nie wieder Totalitarismus, nie wieder Interessenssphären, nie wieder Großmachtkonzerte: Heute ist der 84. Jahrestag des ...
23/08/2023

Nie wieder Totalitarismus, nie wieder Interessenssphären, nie wieder Großmachtkonzerte:

Heute ist der 84. Jahrestag des Hi**er-Stalin Pakts.

Wir empfehlen Ihnen zwei Veranstaltungen zur Vertiefung des Themas: In "In the labyrinth of Politics of Memory" besprechen mehrere internationale Experten die historischen Hintergründe des Hi**er-Stalin Pakts: https://youtu.be/q4v4OGYtLJ8

Bei einer späteren Veranstaltung ging Prof. Clauda Weber wiederum auf die Entwicklungen ein, die zum Endes des Hi**er-Stalin Pakts führten: https://fb.me/e/1Xz2Fa67v

Es handelt sich dabei um ein zentrales historisches Ereignis, was bis heute den ihm zustehenden Platz in der europäischen und deutschen Erinnerungskultur noch nicht eingenommen hat, wenngleich die Einführung des Europäischen Gedenktags an die Opfer von Stalinismus und N***smus vor 14 Jahren ein großer Schritt nach vorne war.

Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, der beiden Großtotalitarismen im 20. Jahrhundert, des sowjetischen imperialistischen Expansionsdrangs, des Schicksals Polens und Osteuropas im Zweiten Weltkrieg und somit auch die lange Vorgeschichte des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bleiben ohne Erwähnung des Hi**er-Stalin Pakts lückenhaft und einer essenziellen historischen Etappe beraubt.

Vor genau 83 Jahren unterzeichneten Joachim von Ribbentrop, Außenminister des Dritten Reiches, und Wjatscheslaw Molotow, Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR, in Moskau im Beisein Stalins den sowjetisch-deutschen Nichtangriffspakt sowie ein geheimes Zusatzprotokoll, das zur vierten Teilung Polens führte.

Der offiziell veröffentlichte Teil umfassste dabei lediglich 300 Wörter auf zwei Seiten und wurde als "„Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken“ bezeichnet. Auf zehn Jahre sollten beide Mächte „sich jeden Gewaltakts, jeder aggressiven Handlung und jedes Angriffs gegeneinander“ enthalten. Die wahren Pläne beider totalitärer Staaten wurden im geheimen Zusatzprotokoll festgehalten.

Das Abkommen zwischen Hi**er und Stalin sah die Aufteilung Mittel- und Osteuropas zwischen den beiden totalitären Staaten vor. Nach dem Vertrag sollte "im Falle territorialer Veränderungen in Europa" die Grenzlinie zwischen Deutschland und der UdSSR entlang der Flüsse Narew, Weichsel und San verlaufen. Durch die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion war Hi**er in der Lage, den Krieg zu beginnen. Infolge des gemeinsamen Überfalls auf Polen teilte die Demarkationslinie schließlich das Gebiet Suwałki-Augustów zwischen Deutschland und der Sowjetunion auf.

In typischer orwellianischer "Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft." Manier, wurden in beiden Ländern in der öffentlichen Kommunikation Fakten aus der Vergangenheit verdreht oder willkürlich umgedeutet. „Jetzt muss man in der Schule recht vorsichtig sein. Auf einmal liest man aus Hi**ers Buch ,Mein Kampf‘ etwas vor und dann kommt man nach Dachau wegen Verächtlichmachung der jetzigen Regierung.“ soll ein Volksschullehrer aus Bayern seine Bedenken geäußert haben. Nach 1941 wurde in der Sowjetunion alle Ver- und Beweise auf die Zusammenarbeit mit dem Dritten Reich aus Büchern, Zeitungen, Enzyklopäden etc. verbannt.

Der Hi**er-Stalin Pakt wurde zum Symbol für die Teilung Osteuropas und seine Versklavung durch zwei totalitäre Systeme.

Kurs „Słoń afrykański | opowieść o wyprawie Kazimierza Nowaka”Nowy kurs języka polskiego dla dzieci w wieku 6-13 lat któ...
22/08/2023

Kurs „Słoń afrykański | opowieść o wyprawie Kazimierza Nowaka”

Nowy kurs języka polskiego dla dzieci w wieku 6-13 lat który wspiera rozwój umiejętności językowych ze szczególnym naciskiem na czytanie i pisanie po polsku w kontekście historii o podróży Kazimierza Nowaka.

Zgłoszenia na kurs przyjmujemy do 01.09.2023

Zusammenfassung auf Deutsch unten

Instytut Pileckiego w Berlinie zaprasza dzieci w wieku 6-8 lat (I grupa), 9-11 lat (II grupa) oraz 11-13 lat (III grupa) na zajęcia w języku polskim, których celem jest rozwój umiejętności językowych ze szczególnym naciskiem na czytanie i pisanie po polsku w kontekście historii o podróży Kazimierza Nowaka. Kurs jest poświęcony m.in. historii wyprawy z północy na południe kontynentu afrykańskiego.

Dzieci poznają tematycznie powiązane elementy geografii zarówno Polski, jak i świata. Podczas zajęć pracujemy w oparciu o mapy, śledząc trasę podróży Kazimierza Nowaka. Wspólnie tworzymy rysunki związane z danym etapem wyprawy. Kursanci uczą się poprawnej pisowni języka polskiego, a także czytania ze zrozumieniem krótkich tekstów. Poznajemy terminologię związana z geografią, uczymy się przedstawiania podstawowych informacji o krajach, faunie i florze zarówno pisemnie, jak i ustnie.

Rozwój umiejętności pisania po polsku obejmuje pisanie pamiętnika z podróży.

Kurs prowadzi Magdalena Dziemidok, nauczycielka języka polskiego jako języka kraju pochodzenia z wieloletnim doświadczeniem w prowadzeniu lekcji i warsztatów dla dzieci w wieku szkolnym w Berlinie.

Cena za kurs: 75 €, materiały są wliczone w cenę.

Zajęcia odbywają się w soboty w godz. 10.15-11.45 (I grupa), 11.45-13.15 (II grupa) i 13.15-14.45 (III grupa) w berlińskiej siedzibie Instytutu Pileckiego (Pariser Platz 4a, 10117 Berlin) z wyjątkiem 14.10.2023, zajęcia tego dnia odbędą się w innym miejscu. poinformujemy o tym Państwo po rejestracji.

Kurs prowadzony jest w języku polskim i obejmuje 20 godzin lekcyjnych (10 bloków zajęć). Każdy blok zajęć trwa 90 minut, włącznie z krótką przerwą na wietrzenie sali. Decyduje kolejność zgłoszeń.

Zgłoszenia na kurs przyjmujemy do 01.09.2023

Daty spotkań: 02.09., 09.09., 16.09., 14.10., 21.10., 11.11., 25.11., 02.12., 09.12., 16.12.2023

Adres mailowy dla zapytań i rejestracji na kurs:

Maximilian Steinhoff
Dział edukacji Instytutu Pileckiego w Berlinie
[email protected]

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Zusammenfassung: Das Pilecki-Institut Berlin lädt polnischsprachige Kinder im Alter von 6-9, 9-11 sowie 11-13 Jahren zu einem weiteren Kurs über die polnische Geschichte ein. Die Workshops finden von September bis Dezember 2023 am Pariser Platz 4A, 10117 Berlin statt. Der Kurs wird von der Polnischlehrerin Magdalena Dziemidok geleitet.

22/12/2022

Wir wünschen Ihnen allen frohe Weihnachten, ein schönes Fest, und hoffnungsstiftende Augenblicke im Kreise Ihrer Liebsten. Ab morgen machen wir eine kurze Weihnachtspause und sind ab Dienstag, dem 10.01.2023, wieder für Sie da.

Wie wir alle wissen, haben Menschen nur wenige Flugstunden von Berlin entfernt einen Großteil dieses Jahres in unmenschlichen Verhältnissen verbracht. Denken wir an Sie - an die Ukrainer, die sich gegen die russische Agression wehren, an die belarusischen politischen Häftlinge in den Kerkern von Minsk und alle anderen Menschen, an die es dieser Tage solidarisch zu denken gilt. Diese Gedanken können im neuen Jahr dann jenen Elan befeuern, der uns allen helfen wird, dieses Gedankengut auch in weitere solidarische Taten umzusetzen.

Ehrlich und herzlich – unser Motto für den deutsch-polnischen Austausch. Kurzer Bericht über einen ganz besonderen Works...
20/12/2022

Ehrlich und herzlich – unser Motto für den deutsch-polnischen Austausch. Kurzer Bericht über einen ganz besonderen Workshoptag an unserer Partnerschule in Zwickau

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit den DPFA-Regenbogenschulen Zwickau haben zwei Mitarbeiterinnen unserer Bildungsabteilung einen Workshoptag für die 11. Klasse der Oberschule vor Ort in Zwickau durchgeführt. Die Klasse, die bereits im Frühjahr bei uns im Institut in Berlin zu Besuch war, konnte ihr bereits gewonnenes Allgemeinwissen zur polnischen Geschichte am 9. Dezember noch weiter vertiefen.

Während des ersten Workshops “Widerstand gegen die NS-Verbrechen - Das Geheimarchiv des Warschauer Ghettos" befassten sich die SuS mit dem polnisch-jüdischen Historiker Emanuel Ringelblum und der von ihm gegründeten Gruppe Oneg Shabbat. Das sog. Ringelblum-Archiv umfasst eine außergewöhnliche Sammlung von Dokumenten über den Holocaust, welche während des Zweiten Weltkriegs im Warschauer Ghetto gesammelt und später in Milchkannen und Metallkisten vergraben wurden.

Nach einer Einführung zur Entstehung des Archivs befassten sich die SuS mit dem Kriegsgeschehen in Polen und den Reaktionen von Oneg Shabbat auf die Massenvernichtung der Jüdinnen und Juden in ganz Europa. Die SuS haben die Gelegenheit bekommen, sich mit Originaldokumenten des Archivs in Gruppenarbeit vertraut zu machen und herauszuarbeiten, warum Menschen ihr Leben riskierten, um Zeugnisse über das damalige Geschehen zu sammeln. Vor allem die Quellenauswahl hat die SuS sehr interessiert und ihnen einen guten Einblick in die Arbeit des Archivs gegeben.

Der zweite Workshop befasste sich mit der Solidarność-Bewegung ab Sommer 1980 in Polen und der gleichnamigen Gewerkschaft, die wesentlich für den Fall des kommunistischen Regimes sowohl in Polen als auch in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks beitrug. Nach einer Einführung zur polnischen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg haben die SuS mehr zur Entstehung der größten freien Gewerkschaft im ehemaligen Ostblock “Solidarność” erfahren. Dabei ging es vor allem um die Forderungen der Arbeiter und Arbeiterinnen nach besseren Arbeitsverhältnissen und freien Gewerkschaften, aber auch um das Recht auf Meinungsfreiheit und eine Liberalisierung des politischen Systems in Polen.

Um das neue Wissen rund um die Solidaritätsbewegung zu festigen, nahmen die SuS in gemischten Kleingruppen an unserem Verhandlungsspiel „Was ist Solidarität?“ teil. Dabei haben sie die Forderungen ihrer jeweiligen Gruppe während gemeinsamer Verhandlungen repräsentiert, um Kompromisse finden zu können. Trotz emotionaler und aufregender Verhandlungsrunden ist es den SuS gelungen, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen und so zu erfahren, was es heißt, sich solidarisch zu zeigen.

Dieser Workshoptag war ein wichtiger Meilenstein in der Kooperation mit den DPFA-Regenbogenschulen in Zwickau und wir freuen uns auf viele weitere Tage solcher Art.

DPFA-Schulen Zwickau

Geselliges Beisammensein kurz vor Weihnachten im Pilecki-Institut Rund 100 Gäste kamen letzte Woche im Pilecki-Institut ...
19/12/2022

Geselliges Beisammensein kurz vor Weihnachten im Pilecki-Institut

Rund 100 Gäste kamen letzte Woche im Pilecki-Institut zusammen, um dieses größtenteils deprimierende Jahr zu reflektieren, sich an mehreren Spendenaktionen zu beteiligen, einer Vorlesung über antikommunistische Protestbewegungen in Polen zuzuhören, an die Ukraine und Belarus zu denken und in einem weihnachtlichen Ambiente bei Wein und Kuchen gemeinsam das neue Jahr abzuklopfen hinsichtlich auf den ersten Blick verborgener Potenziale, die einer aktuell zugegebenermaßen kaum vorstellbaren Hoffnungsstiftung dienlich sein könnten.

Der Vortrag von Mateusz Fałkowski nahm jenen roten Faden auf, welcher in einem legendären Solidarność-Plakat symbolisch zum Ausdruck gebracht wurde: Angefangen beim Warschauer Aufstand 1944, über die Arbeiteraufstände in Poznań 1956, den Studentenprotesten 1968, dem Massaker vom Dezember 1970 bis hin zu Radom 1976, als unter Edward Giereks Obhut entgegen seiner eigenen Versprechen wieder auf Arbeiter geschossen wurde, prägten all diese Ereignisse das polnische kollektive Gedächtnis und entwickelten eine Kumulativwirkung, die schließlich in der Entstehung der Solidarność mündete.

Wenn man in solchen Entwicklungslinien denkt, muss man sich auch der Frage stellen, welche Form die Umsetzung der Solidarność-Ideale in der Gegenwart annehmen würde. Und auch hier bot unsere Weihnachtsfeier Inspirationsquellen und spornte alle an diesem Abend Anwesenden dazu an, durch eigenes Handeln ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Die Gäste konnten Briefe an politische Gefangene in Belarus schicken, Geschenke für Kinder in der Ukraine mitbringen und mit ihren Spenden den Kauf eines Notstromaggregats für das Archiv in Ternopil mitfinanzieren.

Eine schöne Veranstaltung in angenehmer weihnachtlicher Stimmung mit vielen interessanten zwischenmenschlichen Begegnungen und Food for Thought fürs neue Jahr.

Fotos: Katarzyna Mazur

Als die "Arbeiterpartei" auf echte Arbeiter schoss: Władysław Gomułka galt vielen anfangs als Hoffnungsträger. Seine Her...
16/12/2022

Als die "Arbeiterpartei" auf echte Arbeiter schoss: Władysław Gomułka galt vielen anfangs als Hoffnungsträger. Seine Herrschaft endete mit dem Aufstand und Massaker vom Dezember 1970

Die sog. „Dezember-Ereignisse“ nahmen ihren Anfang mit dem Arbeiterstreik vor einem Parteigebäude der PZPR am 14.Dezember 1970 in Gdańsk. Die kommunistische Volksrepublik Polen wirkte daraufhin überrumpelt von Streiks, Massenkundgebungen und Demonstrationen in Gdynia, Gdańsk, Szczecin und Elbląg.

Dem Arbeiteraufstand vorausgegangen waren plötzliche drastische Preiserhöhungen für Lebensmittel und sonstige Waren des täglichen Bedarfs kurz vor Weihnachten. Sowohl neuen Dokumenten als auch Büchern, darunter zuletzt veröffentlichten Gesamtdarstellungen wie z.B. „Czterdzieści pięć lat, które wstrząsnęły Polską” („45 Jahre, die Polen aufgewühlt haben“) von Prof. Jerzy Eisler lässt sich entnehmen, dass mehrere Hypothesen in Frage kommen, wie es zu dem Gemetzel gekommen war.

Die klassische besagt, dass das damalige Politbüro eine politische Fehlkalkulation – Preiserhöhungen kurz vor Weihnachten - einging und die Dinge dann mehr oder weniger spontan ihren Lauf nahmen.

1966-1967 knickte das ohnehin bescheidene wirtschaftliche Wachstum ein und die Wirtschaft der Volksrepublik Polen litt dann zunehmend unter eine Rezession. Hinzu kamen die Studentenunruhen im Jahre 1968, die eine Eigendynamik entwickelten. Sie entstanden in einem ganz anderen Kontext als die Stundenbewegungen in Westeuropa. Primär kämpften sie gegen politische Repressalien, um Meinungsfreiheit sie setzten sich für die Rechte von Künstlern und Intellektuellen ein.

Wladyslaw Gomułka war jener Parteioberhaupt, welcher am stärksten auf außenpolitische Erfolge setzte und mit gezielten diplomatischen Gesten immer wieder eine zumindest zwischen den Zeilen verbal bekundete relative Souveränität und Unabhängigkeit gegenüber der UDSSR zu demonstrieren versuchte. Den im Rahmen der Brandtschen Ostpolitik konzeptualisierten Warschauer Vertrag gedachte er als Beweis für sein außenpolitisches goldenes Händchen zu verkaufen – es sei sein Verdienst gewesen, dass eine Festlegung der Oder-Neißen Grenze im internationalen rechtlichen Rahmen langsam in Sichtweite rückte. Dies sollte kritische Stimmen zum Schweigen bringen und die Bevölkerung von der Krise ablenken, welche die um bis zu 38% erhöhten Preisen für Konsumgüter schmerzhaft zu spüren bekam. Ohne Erfolg.

Mit den Jahren wurden weitere Dokumente veröffentlicht und Historiker sahen sich gezwungen, neue Erklärungsmuster zu erwägen, darunter die Hypothese, dass es zu einer Verschwörung gegen Parteichef Wladyslaw Gomułka gekommen war. Laut dem bereits erwähnten Prof. Jerzy Eisler ist es unwahrscheinlich, dass kurz vor Weihnachten die Partei ein solches Risiko eingehen und so drastische Preiserhöhungen einführen würde. Da das Unbehagen innerhalb der Partei, aber gerade auch unter den Machthabern der UDSSR wuchs, weißt vieles darauf hin, dass hier hinter dem Rücken von Gomułka gehandelt wurde.

Henryk Kula stimmt mit der Verschwörungstheorie überein, vermutet die eigentlichen Strippenzieher aber eher im kommunistischen Geheimdienst SB und im Umfeld des Anführers des nationalistischen Flügels der Partei Mieczysław Moczar, welcher jeglichen Liberalisierungstendenzen feindlich gegenüberstand.

Möglich ist auch, dass bis zu einem gewissen Grad an allen drei Theorien etwas dran ist.

Den Anfang der Demonstrationen markierten die Streiks in den Danzinger Werften. Der massive Einsatz von Milizkäften brachte nicht den erhofften Effekt der Einschüchterung hervor, sondern provozierte und mobilisierte die Demonstranten. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Demonstranten kamen dann offiziell 45 Menschen ums Leben. Tatsächlich war die Zahl der Todesopfer etwa doppelt so hoch. Mehr als tausend Personen wurden bei den Einsätzen verletzt.

Am 17.Dezember versammelten sich rund um die Werft in Gdynia etwa 3000 Menschen, doch die Miliz und Polizei blockierten ihnen den Weg. Nach einem Warnschuss wurde dann auf die Demonstranten geschossen und 11 Menschen kamen ums Leben. Unter den Opfern war auch Zbigniew Godlewski, dessen Leiche dann von Demonstranten auf einer herausgerissenen Türe getragen wurde. Sein Leben und seine Geschichte wurden in dem Lied „Janek Wiśniewski padł“ verewigt, dessen Urheberschaft übrigens bis heute nicht geklärt ist. So richtig bekannt wurde das Lied durch zwei Filme: „Der Mann aus Eisen“ von Andrzej Wajda und das im Jahre 2010 veröffentlichte Drama „Czarny Czwartek. Janek Wiśniewski padł” von Andrzej Krauze.

In der „longue durée“ Perspektive reduzierten die Ausschreitungen die ohnehin fragile Legitimierung und Machtbasis des kommunistischen Systems in Polen.

Im Zuge des sog. polnischen Tauwetters wurde der den „Liberalen“ näherstehende Władysław Gomułka 1956 zum neuen Parteioberhaupt ernannt. Es gab nicht wenige Stimmen, die sich eine im Vergleich zu Bieruts stalinistischen Herrschaftsregime wenigstens moderate Liberalisierung des Systems erhofften. Tatsächlich war dieser auch dafür bekannt, dass er eine größere diplomatische Distanz zur Sowjetunion pflegte und in den ersten Wochen bzw. Monaten seinen Worten und Ankündigungen einer gewissen Liberalisierung durchaus Taten folgen ließ, wenngleich diese nicht von Dauer waren.

Das proreformistische Magazin „Po Prostu“ war zunächst tatsächlich deutlich einfacher zu bekommen; sowjetische Berater verließen das Land, um ein Signal zu setzen, dass die kommunistische Volksrepublik nun mehr Autonomie genießen konnte; politische Häftlinge aus der stalinistischen Ära wurden freigelassen. Für viele große spätere Vertreter der Opposition, darunter z.B. Jacek Kuroń, war dies das letzte große politische Event, bei welchem sie noch der Möglichkeit eines systeminternen Wandels, symbolisiert durch die von Gomułka versprochene „antibürokratische Mobilisierung“, Glauben schenkten. Immerhin: in den ersten Jahren konnte er durchaus einige Erfolge verzeichnen. Die Kollektivierung der Landwirtschaft wurde weitestgehend gestoppt, Kleinunternehmen zugelassen, staatliche Betriebe modernisiert und große finanzielle Mittel in die Wohnungspolitik gesteckt. Lebensmittel waren in den späten 50er und frühen 60er Jahren einfacher zu bekommen, elektronische Haushaltsgeräte erhielten Eingang in polnische Haushalte.

Doch gerade das Schicksal von „Po Prostu“ steht exemplarisch für die weitere politische Entwicklung: Ab 1957 war es wieder regelmäßig Schikanen ausgesetzt, bevor es dann geschlossen wurde. Gomułka erfreute sich anfangs massiver Beliebtheit, die aber schnell nachließ. Der Lebensstandard stagnierte, die Meinungsfreiheit wurde schrittweise eingeschränkt und 1968 reagierte das Regime mit massiven Repressalien, als es in Polen wieder zu Massenprotesten gekommen war. Tatsache ist, dass die Entstalinisierung Polens durchaus geglückt war, doch die Art und Weise, wie die die Ära von Gomułka endete - – 1970 wurde in Gdańsk wieder auf Arbeiter geschossen – spricht Bände.

Fortan wurde regelmäßig gefordert, dass den Aufständischen und Opfern des Dezember 1970 öffentlich gedacht wird. Dies offenbarte die Widersprüche und den Zynismus der offiziellen Parteiideologie der regierenden PZPR stärker noch als zuvor - eine angebliche Arbeiterpartei griff zu Gewalt und schoss auf genau jene Arbeiter, die sie zu vertreten behauptete- zum anderen blieb die Erinnerung an diese Gegebenheiten den Arbeitern stets im Hinterkopf, auch bei der Formierung und Entstehung der NSZZ Solidarnosc 1980.
Nachfolger Gomułkas wurde am 20. Dezember 1970 Edward Gierek.
Dieser baute seine politische Legitimation weniger auf außenpolitischen Gesten als auf einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und versprach zudem, dass „die Regierenden nie wieder mehr auf ihre Bürger schießen werden“.

Für 4-5 Jahre ging das sogar gut: Danach fand der auf Pump finanzierte Boom sein rasches, durch die weltweite Ölkrise noch zusätzlich beschleunigtes Ende. Das gleiche Schicksal wurde seinem zweiten Versprechen zuteil: 1976 wurde in Radom wieder auf Demonstranten geschossen.

15/12/2022
Vor 41 Jahren wurde in Polen das Kriegsrecht verhängt. MIt anderen Worten: 586 Tage der verordneten Hoffnungslosigkeit:“...
13/12/2022

Vor 41 Jahren wurde in Polen das Kriegsrecht verhängt. MIt anderen Worten: 586 Tage der verordneten Hoffnungslosigkeit:

“Bürgerinnen und Bürger der Polnischen Volksrepublik, ich spreche zu euch als Soldat und polnischer Ministerpräsident. Es geht um eine Angelegenheit von höchster Dringlichkeit: Unser Vaterland steht am Abgrund (…) Den Krawallmachern gilt es, den Garaus zu machen!” ließ Staatsoberhaupt Gen. Wojciech Jaruzelski im Fernsehen und im Radio verkünden.

Sofort wurden 70.000 Soldaten und 30.000 Polizisten mobilisiert, Panzer dominierten das ohnehin trübe staatssozialistische Straßenbild, die nicht allzu üppig vorhandenen Grundrechte wurden zusätzlich massiv eingeschränkt. In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 1981 wurden L**h Walesa, der damalige Vorsitzende der Gewerkschaft "Solidarnosc", sowie die Mehrheit ihrer Vorstandsmitglieder verhaftet.

Die nach der Wende berufene sogenannte Rokita-Kommission konnte die Namen und Daten von etwa 122 direkten Todesopfer des Kriegszustands ermitteln. Es dürften mehr gewesen sein, zumal die am 13. Dezember abgeschaltete Telefonleitung vielen nicht erlaubte, z.B. einen Krankenwagen zu rufen.

Etwa 10.000 Menschen wurden während des Kriegsrechts in 49 in ganz Polen aufgebauten Lagern interniert. Etwa 1,5 Millionen Menschen sahen keine Zukunft mehr in der kommunistischen Volksrepublik und verließen im Zuge des eingeführten Kriegsrechts das Land – die Machthaber bezeichneten sie als “destabilisierendes Element” und ließen diese Emigration teils zu. Für den Rest waren die Staatsgrenzen allerdings nun zu, selbst innerhalb Polens wurde die Reisefreiheit nun stark eingeschränkt und die sog. "Polizeistunde" eingeführt. Die Armee besetzte viele wichtigen Institutionen und Betriebe. Streiks, Versammlungen und Gewerkschaften wurde von vornherein keine Erlaubnis mehr erteilt, Gerichte durften im Eilverfahren urteilen, Korrespondenz und Telefongespräche unterlagen der Zensur.

Die Einführung des Kriegsrecht bewies nicht nur die Brutalität, sondern auch die Hilflosigkeit der damaligen Machthaber, die nicht in der Lage waren, mit der sich verschärfenden wirtschaftlichen Lage umzugehen und politische Reformen einzuführen, die der neuen gesellschaftlichen, der Solidarność-Bewegung entspringenden Dynamik gerecht warden würden. Dabei gab es hin und wieder solche Ideen auch innerhalb der Partei, z.B. Teile der Solidarnosc in einem Dialog miteinzubeziehen, möglicherweise gar vorsichtige Schritte hin zu einer “Finlandisierung Polens” durchzuführen (mehr Freiraum in der Innenpolitik ohne die außenpolitischen Verhältnisse in Frage zu stellen). Doch Jaruzelski zeigte sich stur, selbst nach Gorbaczows Machtübernahme. Erst eine neue Streikwelle 1988 und die Gefahr, dass diese eine neue, nicht einfangbare Eigendynamik entfesseln würden, gaben ihm zu denken. Erste Gespräche mit L**h Walesa folgten.

Letztes Jahr fand Prof. Antoni Dudek sehr direkte Worte: Die Einführung des Kriegsrechts war eine Katastrophe, die Polen ruiniert hat. Sie war auf der einen Seite eine Reaktion auf die wirtschaftliche Lage, aber zugleich wurden praktisch keinerlei Marktreformen eingeführt. Stattdessen wurde überall die autoritäre Kontrolle erhöht und die Autonomie der staatlichen Betriebe noch weiter beschnitten. Die Sanktionen der westlichen Staaten und des IMFs taten ihr übriges. Die damalige Wirtschaftsmisere wird häufig auch als Konsequenz der hochmutigen, die Verschuldung in die Höhe treibenden Investitionspolitik von Staatsoberhaupt Edward Gierek in den 70ern interpretiert. Leere Regale in Geschäften, Lebensmittelmarken wie im Krieg, die ob der enormen Versorgungsengpässe häufig ohnehin keinen großen Unterschied machten, weil man so oder so nichts kaufen konnte. Das Ergebnis war eine weitere Verschärfung der Mangelwirtschaft, wie es der ungarische Wirtschaftswissenschaftler Janos Kornai bekannterweise bezeichnet hatte.

Noch 1984-1985 zeigten die wirtschaftlichen Daten eine leichte Erholung, was Jaruzelski dazu verleitete, innerhalb der Partei zunächst einen Mythos des “Retters des Sozialismus” aufrechtzuerhalten. Das war aber nur von kurzer Dauer.
Jerzy Osiatynski, ein Minister der ersten Regierung nach dem Runden Tisch, stellte fest, dass die polnische Wirtschaft anno 1989 einem Land glich, in welchem gerade erst Krieg herrschte. Alles schien zerstört.

In den 90er Jahren wurden die Polen immer wieder nach ihrer Meinung zu dem Kriegsrecht befragt und die Ergebnisse waren nicht selten überraschend ausgeglichen. Nicht wenige schenkten Jaruzelski Glauben: Polen soll kurz vor einer militärischen Interventioen seitens der Sowjetunion gestanden haben, ähnlich wie z.B. in der Tschechoslovakei 1968. Sie bewerteten die Einführung des Kriegsrechts nicht positiv, sondern als das möglicherweise “geringere Übel”. Andere behaupteten, dass zu der Zeit die Sowjetunion u.a. durch den Afganistankrieg bereits so geschwächt war, dass sie nicht mehr über die entsprechenden Resourcen verfügte, um tatsächlich in Polen brutal durchgreifen zu können.

Indes hatte Wladimir Bukowski in dem Buch “Der Moskauer Prozess” zum ersten Mal Dokumente gezeigt, aus denen hervorging, dass Gen. Jaruzelski zunächst selber die UDSSR um ein militärisches Eingreifen gebeten hatte. Die Sowjets offerierten politische und wirtschaftliche Hilfe, sie führten auch militärische Scheinmanöver aus, um die Solidarnosc einzuschüchtern und nahezulegen, dass ein militärischer Eingriff wahrscheinlich sei. Aber in Gesprächen mit Jaruzelski waren sie stur: Die UDSSR werde nicht militärisch eingreifen.

Durch die Dokumente aus Bukowskis Buch hatte eine neue kritische Perspektive in die öffentliche Debatte Einzug erhalten. Heute bewertet eine klare Mehrheit die Einführung des Kriegsrechts kritisch.

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Bemerkungen

Das ist meine Tochter Tracy
Trailer zum deutsch-polnischen Kriminalroman
Gratuliere, endlich eine vernünftige Idee auf Deutsch über deutsche Verbrechen Schreiben, gegen die Antipolnische Propaganda offensiv vorgehen. Nur so weiter. Solche Seiten sollen auch in englischer Sprache betrieben werden. Nicht nur sich wehren defensiv agieren, aber auch aktiv sich gegen die Verleumder vorgehen Alles Gute.
Geschichtswissen ist immer gut um zu verstehen wo wir im Strom des Lebens stehen.
Ohne Vergangenheit keine Gegenwart und keine Zukunft.
Russia 1943 ▶ German excavations of the mass graves of the Katyn massacre - Mass ex*****on of Polish officers by the Soviet NKVD near Smolensk
https://www.facebook.com/GermanHistory/videos/349634108777554/
The Katyn massacre was a series of mass ex*****ons of Polish intelligentsia carried out by the Soviet Union, specifically the NKVD ("People's Commissariat for Internal Affairs", aka the Soviet secret police) in April and May 1940. Though the killings took place at several places, the massacre is named after the Katyn Forest, where some of the mass graves were first discovered.
The massacre was prompted by NKVD chief Lavrentiy Beria's proposal to execute all captive members of the Polish officer corps, dated 5 March 1940, approved by the Politburo of the Communist Party of the Soviet Union, including its leader, Joseph Stalin. The number of victims is estimated at about 22,000. The victims were executed in the Katyn Forest in Russia, the Kalinin and Kharkiv prisons, and elsewhere. Of the total killed, about 8,000 were officers imprisoned during the 1939 Soviet invasion of Poland, another 6,000 were police officers, and the rest were Polish intelligentsia the Soviets deemed to be "intelligence agents, gendarmes, landowners, saboteurs, factory owners, lawyers, officials, and priests". As the Polish Army officer class was representative of the multi-ethnic Polish state, the killed also included Ukrainians, Belarusians, and Polish Jews including the Chief Rabbi of the Polish Army, Baruch Steinberg.
The government of N**i Germany announced the discovery of mass graves in the Katyn Forest in April 1943. When the London-based Polish government-in-exile asked for an investigation by the International Committee of the Red Cross, Stalin immediately severed diplomatic relations with it. The USSR claimed the N***s had murdered the victims in 1941 and it continued to deny responsibility for the massacres until 1990, when it officially acknowledged and condemned the perpetration of the killings by the NKVD, as well as the subsequent cover-up by the Soviet government.
An investigation conducted by the office of the Prosecutors General of the Soviet Union (1990–1991) and the Russian Federation (1991–2004) confirmed Soviet responsibility for the massacres but refused to classify this action as a war crime or an act of genocide. The investigation was closed on the grounds the perpetrators were dead, and since the Russian government would not classify the dead as victims of the Great Purge, formal posthumous rehabilitation was deemed inapplicable.
In November 2010, the Russian State Duma approved a declaration blaming Stalin and other Soviet officials for ordering the massacre.
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Beim Massaker von Katyn erschossen Angehörige des sowjetischen Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD) vom 3. April bis 11. Mai 1940 etwa 4400 gefangene Polen, größtenteils Offiziere, in einem Wald bei Katyn, einem Dorf 20 Kilometer westlich von Smolensk. Diese Tat gehörte zu einer Reihe von Massenmorden an 22.000 bis 25.000 Berufs- oder Reserveoffizieren, Polizisten und anderen Staatsbürgern Polens, darunter vielen Intellektuellen. Die Entscheidung zu diesen Massenmorden fällte der sowjetische Diktator Josef Stalin, die daraufhin vom Politbüro der Kommunistischen Partei befohlen und an mindestens fünf verschiedenen Orten in den Unionsrepubliken Russland, Ukraine und Weißrussland ausgeführt wurden. Der Ortsname „Katyn“ repräsentiert in Polen diese Mordreihe und wurde zum nationalen Symbol für das Leiden von Polen unter sowjetischer Herrschaft im Zweiten Weltkrieg.
Im Sommer 1942 fanden polnische Zwangsarbeiter der Deutschen bei Katyn ein Massengrab der Ermordeten. Das NS-Regime gab die Funde ab 11. April 1943 bekannt, um die Anti-Hi**er-Koalition zu schwächen und von eigenen Verbrechen abzulenken. Die Sowjetunion leugnete ihre Verantwortung, lehnte eine internationale Untersuchung ab und lastete das Verbrechen dem NS-Regime an. An dieser Geschichtsfälschung hielt sie bis 1990 fest.
In den 1950er-Jahren stellten polnische Publizisten und ein vom US-Kongress eingesetzter Ausschuss die NKWD-Täterschaft fest. Nach neuen Dokumentfunden dazu räumte der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow am 13. April 1990 die Verantwortung der Sowjetunion für diese Massenmorde ein und entschuldigte sich später beim polnischen Volk. Die Ministerpräsidenten Russlands und Polens, Wladimir Putin und Donald Tusk, gedachten 2010 in Katyn erstmals gemeinsam der Opfer des Verbrechens.
Noch lebende Täter wurden jedoch nicht strafverfolgt. Opferangehörige klagten in Russland erfolglos auf Einsicht in die Ermittlungsakten, behördliche Auskunft über die Todesumstände der Opfer, deren juristische Rehabilitierung und Entschädigungen.
Wczorajszy konzert awangarda i eksperyment w jednym.
Zaraz na pierwszej kolumnie trafiłam na błąd ortograficzny i złe przetłumaczenie. Jest na niej od otwarcia insytutu 16.09.19. Czy nie było czasu aby to poprawić? Czy trzeba się wstydzić? Zwróciłam na to uwagę pani dyrektor. Wie o tym. Ręce opadają.
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