
21/09/2023
Vor Kurzem im Pilecki-Institut, jetzt auf Youtube: die wichtige Doku „Uprooted“ über die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland.
Veranstaltung im Pilecki-Institut: https://youtu.be/MK6N2RUGBZY
Doku: https://youtu.be/cq2gEMhuDps?si=VYa6vMy-4EDCKAMK
Einer der Hauptprotagonisten der Doku, Oleksandr Kopyonkin, den die Russen nicht aus den besetzten Gebieten rauslassen wollten, saß an diesem Abend auch im Saal. Seine Mutter Tetiana nahm an der Podiumsdiskussion nach der Filmvorführung teil und erzählte darüber, wie schwierig es sich gestaltete, ihre Kinder zurückzuholen, über den 24.02.2022, über den Alltag unter ständigem russischen Beschuss und wie sie als Soldatin selber zur Waffe griff, um gegen die russische Besatzung zu kämpfen.
In der Doku werden die Recherchen von Olesia Bida, einer Journalistin von Kyiv Independent, live verfolgt. Sie enthüllen die Hintergründe der Zwangsdeportation ukrainischer Kinder nach Russland und in die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die als "Gruppe 31" bekannt ist und im Mai letzten Jahres aus dem heute besetzten Mariupol nach Russland gebracht wurden. Zu ihnen gehört Pylyp Holovnya, der gezwungen wurde, unter der Obhut der Familie von Maria Lvova-Belova, der Beauftragten des Präsidenten für die „Rechte der Kinder in Russland“, zu leben.
Viele ukrainische Familien riskieren ihr Leben, um ihre Kinder zurückzubringen. Manchen wird nahegelegt, sich in die von Russland besetzten Gebiete zu begeben, um von dort aus dann mit ihren Kindern nach Hause zu fahren. Nicht wenige verschwinden dann allerdings spurlos und kommen nie wieder zurück.
Wie bereits erwähnt, wird im Film wird die Geschichte von Oleksandr Kopyonkin gezeigt. Bei einem russischen Angriff wurde er verletzt und dann ins Krankenhaus in Donezk gebracht, von wo aus ihn russische Besatzungstruppen nicht mehr zu seinen Eltern ließen. Er sitzt jetzt im Rollstuhl, doch die Ärzte machen ihm Hoffnung, dass er bald wieder normal laufen kann. Zum Arzt ging er übrigens zusammen mit seiner Mutter, bei welcher er jetzt wieder lebt. Ein Einzelfall mit potenziellem Happyend unter Zigtausenden und bald womöglich Hundertausenden, denen ein solches Finale verwehrt bleibt.
Nach der Filmvorführung fand eine lebhafte Diskussion statt mit den Filmemachern, Journalisten und Zeugen von russischer Kinderverschleppung.
(Photos: Kateryna Tarabukina)